Depressionen – ein weltweites Problem
Der Weltgesundheitsorganisation („Depression and Other Common Mental Disorders: Global Health Estimates“, 2017) zufolge lebten 2015 geschätzt 4,4 Prozent der Weltbevölkerung mit Depressionen – häufiger Frauen (5,5 Prozent) als Männer (3,6 Prozent). Mittlerweile dürften es deutlich mehr sein. Allein von 2005 bis 2015 erhöhte sich die Zahl der Depressiven um 18,4 Prozent, was sich der WHO zufolge auf das allgemeine Bevölkerungswachstum sowie den Anstieg der älteren Bevölkerungsgruppen (Depressionen treten am häufigsten bei älteren Erwachsenen auf) erklären lässt. Zudem trägt die Corona-Pandemie ihren Teil bei, denn Wissenschaftlern im Fachjournal „Psychology & Health“ („COVID-19 related depression and anxiety among quarantined respondents“) zufolge förderte eine Corona-bedingte Quarantäne Depressionen und Angstzustände bei den Betroffenen signifikant. Das mache sich nicht zuletzt an häufigeren Antidepressiva-Verordnungen bemerkbar, wie Rezeptzahlen und Antidepressiva-Kosten aus Großbritannien zeigen: Von Januar bis Dezember 2020 verordneten britische Ärzte vier Millionen Mal häufiger ein Antidepressivum als im Vorjahreszeitraum (2020: 78 Millionen; 2019: 74 Millionen). Der NHS (National Health Service) gab dadurch 139 Britische Pfund (etwa 162 Millionen Euro, Wechselkurs: 1,21 Euro/Pfund; Stand 16. April 2022) mehr aus als im Jahr zuvor („DARU Journal of Pharmaceutical Sciences“; „Surging trends in prescriptions and costs of antidepressants in England amid COVID-19“).
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.