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Medikamenten-Apps
Sensible Nutzerdaten werden weitergegeben
Abwahl der Nutzungsanalyse bei Medpex funktioniert nicht
Als vorteilhaft bewerteten die Tester, dass der Versender Medpex den Anwendern nach dem ersten Öffnen der App die Möglichkeit gibt, die Nutzungsanalyse komplett abzuwählen. Dazu muss man im ersten Fenster statt auf „Zustimmen“ auf „Einstellungen“ tippen, wodurch die Analysedienste von Google, Facebook und Adjust auf der Nutzeroberfläche deaktiviert werden. „Ärgerlich“ sei, so Mobilsicher, dass die App beim Test auch bei abgewählter Nutzeranalyse Kontakt zu den drei Firmen aufnahm und jeweils die Werbe-ID übermittelte. Auf Nachfrage der Tester teilte Medpex mit, dass dieses Verhalten der App so nicht beabsichtigt sei und dem Hinweis nachgegangen werde.
Auch mit den Datenschutzerklärungen der geprüften Apps ist Mobilsicher nicht zufrieden: Diese seien extrem lang und verwiesen wiederum auf die Datenschutzerklärungen von Drittfirmen. Bei einigen verlinkten Analysefirmen könne man der Datenverarbeitung über deren Webseiten widersprechen. Doch die genannten Drittfirmen entsprächen nur teilweise den Dienstleistern, die in den Tests identifiziert wurden.
„Analoge Apotheke“ als Vorbild
Das Fazit von Mobilsicher lautet: „Informationen darüber, für welche Medikamente man sich interessiert, lassen Rückschlüsse auf Erkrankungen und Behandlungsmethoden zu – insbesondere dann, wenn die gesamte Suchhistorie aus einer Apotheken-App, potenziell über Monate hinweg, zusammen mit dem Namen, Kontaktdaten oder aber eindeutigen Gerätedaten an Datensammler weitergegeben werden. Es ist daher für Verbraucher*innen nicht wünschenswert, dass Apps diese Daten an Dritte übermitteln.“ Shop Apotheke, DocMorris und Mayd könnten in der aktuellen Version aus diesem Grund nicht empfohlen werden. Da die Cure-App mit dem Facebook-Analysedienst einen der größten Datensammler überhaupt einbindet, wird auch von deren Verwendung abgeraten. Medpex wird mit der Einschränkung empfohlen, dass die angekündigte Überarbeitung tatsächlich umgesetzt wird.
Wirklich verbraucherfreundlich wäre jedoch eine Apotheken-App, in der Analysedienste nicht erst abgewählt werden müssen, fordert Mobilsicher. Die Nutzer sollten davon ausgehen dürfen, dass ihr Verhalten beim Einkaufen von Medikamenten nicht verfolgt wird – „genau wie in der analogen Apotheke“.
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