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BPhD-Kolumne
„Das Bild des Impfens als rein ärztliche Aufgabe ist überholt“
Das Impfen ist eine urärztliche Aufgabe. Doch die Zeiten haben sich gewandelt, meint Roman Pratzka, Beauftragter für Gesundheitspolitik beim Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD). In der aktuellen DAZ-Kolumne des Verbands erläutert er, warum es der richtige Schritt ist, das Impfen gegen Grippe in den Apotheken in die Regelleistung zu überführen.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts gehören Impfungen gegen lebensbedrohliche Krankheiten, wie etwa die Pocken, Diphtherie oder Tetanus, zu den effektivsten Methoden, um derartige Infektionen einzudämmen. Die ersten Impfstoffe wurden von namhaften Medizinern wie Paul Ehrlich, Emil von Behring und Émile Roux entwickelt und auch die Verabreichung dieser geschah durch medizinisches Personal. Man kann also durchaus sagen: Das Impfen war eine urärztliche Tätigkeit.
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Obwohl die Impfungen die Inzidenzen der gefährlichsten Krankheiten stark reduzieren konnten und gar zum Ausrotten einiger verhalfen, sind die Durchimpfungsraten in den vergangenen Jahren teilweise gesunken. So reagierte die Bundesregierung im Dezember 2019 mit dem Masernschutzgesetz auf die Verdopplung der Masernfallzahlen im Jahr 2018. Mit dem Ziel, die Impfquoten zu erhöhen, ging man sogar so weit, erste Modellprojekte zum Impfen in Apotheken zu genehmigen. Ab 2020 sollten die Apotheken als möglicher Ort des Impfens getestet werden.
Dass das Impfen in Apotheken herausragende Erfolge erzielen kann, wurde in den vergangenen Jahren in Frankreich deutlich. Nach dem zweijährigen Pilotprojekt und mehr als 900.000 geimpften Menschen beschloss die dortige Regierung im Jahr 2019, Apotheker*innen im ganzen Land Impfungen durchführen zu lassen. Auch hierzulande stiegen immer mehr Bundesländer in die Modellprojekte zum Grippeimpfen ein und seit einiger Zeit dürfen auch COVID-19-Vakzinen durch Apotheker*innen verabreicht werden.
Dass der Gesetzgeber nun das Impfen in Apotheken zur Regelleistung machen will, bestätigt, dass die Apotheken als fähig angesehen werden, durch ihr Engagement die Impfquoten tatsächlich zu erhöhen.
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