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BVVA-Jahrestagung
Peterseim: Kein Nullretax bei korrekter Versorgung
Mehr Rechtssicherheit für Apotheken in der Spezialversorgung, etwa der ambulanten Pflege oder Palliativversorgung, sowie bei der Verblisterung zu schaffen, bleibt auch in der neuen Legislaturperiode eine zentrale Forderung des Bundesverbands der Versorgungsapotheker (BVVA). Das machte Verbandschef Dr. Klaus Peterseim bei der diesjährigen Jahrestagung in Mainz deutlich. Auch bei der Nullretaxation sieht der BVVA den Gesetzgeber gefordert.
Nach längerer Pandemie-Pause hatte der Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) im vergangenen Oktober zu unüblicher Zeit seine Jahrestagung vor Ort durchgeführt. Nun ist man wieder zum traditionellen Rhythmus zurückgekehrt und traf sich am 10. und 11. Mai erneut in Mainz.
Zum Auftakt war der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), online zugeschaltet. Aus seiner Oppositionsperspektive übte er deutliche Kritik am Regierungsstil von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Immer wieder ziehe er nach wenigen Tagen Vorstöße aus seinem Haus zurück – „meistens bei Markus Lanz“. Dies sorge nicht nur in der Union, sondern auch in der Ampel für Unmut, so der CDU-Abgeordnete. Nicht einmal eine grobe Planung sei erkennbar, vieles bleibe kryptisch und der Minister monothematisch auf Corona fixiert. Dies werde den anderen wichtigen Themen, die aus Sorges Sicht „auf der Straße liegen“, nicht gerecht. Als Beispiel nannte er die Nullretaxation bei formalen Fehlern. „Das habe ich noch nie verstanden, auch nicht als Jurist“. Bei der Digitalisierung geht es dem Politiker ebenfalls nicht zufriedenstellend voran. Und auch die dynamischen Entwicklungen bei den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) muss man seiner Meinung nach diskutieren – sie dürften keine Gefahr für die Strukturen vor Ort werden.
Neue Wege in der Interessenvertretung
Der BVVA-Vorsitzende Klaus Peterseim ging sodann in seinem berufspolitischen Bericht auf die Neuaufstellung in der Gesundheitspolitik nach der Bundestagswahl ein und gab einen Überblick über die ersten gesundheitspolitischen Aktivitäten des Gesetz- und Verordnungsgebers. Derzeit ist der Verband noch dabei, Kontakte zu den neuen gesundheitspolitischen Köpfen der Ampel-Koalition zu knüpfen. Während dies mit den SPD-Abgeordneten weiterhin funktioniere, sei es mit den Grünen und der FDP nicht ganz einfach, erklärte Peterseim. Hier seien noch einige Bretter zu bohren. Es müsse dabei verständlich gemacht werden, dass Lobbyarbeit als Interessenvertretung nichts Negatives sei. Der BVVA will perspektivisch auch neue Wege gehen, zum Beispiel mit einem etwa vierteljährlich erscheinenden Newsletter für die politischen Entscheider.
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