BLAK

Die Personalnot ist allgegenwärtig

München - 18.05.2022, 12:30 Uhr

Am 17. Mai tagten die Delegierten der Bayerischen Landesapothekerkammer. Ein Thema: die neue Approbationsordnung und die schwierige Suche nach Personal und Nachfolgern. (c / Foto: BLAK)

Am 17. Mai tagten die Delegierten der Bayerischen Landesapothekerkammer. Ein Thema: die neue Approbationsordnung und die schwierige Suche nach Personal und Nachfolgern. (c / Foto: BLAK)


Klinik und Offizin: Kein Kampf um die Köpfe!

Eine weitere Sorge der Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Apotheke ist der Umstand, dass durch die Schaffung neuer Berufsbilder für die Apotheker ein attraktiver Alternativmarkt für Arbeitskräfte entstünde. Pharmazierat Christian Bauer sprach es offen aus: „Apothekerinnen und Apotheker auf Station fehlen uns letztendlich in der Offizin.“ Doch insgesamt erkannten die Delegierten, dass sich Krankenhaus- und Offizinpharmazie gemeinsam den Herausforderungen stellen muss. Einen „Kampf um die Köpfe“ dürfe man nicht gegeneinander führen.

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Viele warme Worte und wenig klare Pläne für die Apotheken

Um der Öffentlichkeit ein positives Bild der Apothekenberufe zu vermitteln, ist die BLAK in verschiedenen Bereichen aktiv. Die AG Nachwuchs hat die Dreharbeiten zu Image-Videos im April 2022 abgeschlossen. Der erste Clip beschreibt den Arbeitsalltag von PTA und wurde den Delegierten vorgeführt. Weitere Produktionen seien geplant. 

Im November 2020 stellte Vizepräsidentin Dr. Sonja Mayer das Konzept der Bayerischen Ausbildungsapotheke vor. Die Mitglieder sollen im Rahmen von Zertifikatsfortbildungen befähigt werden, eine qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung in den Betrieben auf die Beine zu stellen. Erste Ausbildungsapotheken sind auf der Webseite der BLAK zu finden. Die AG habe mit dem Anlaufen des Konzepts ihre Aufgabe erfüllt und damit erfolgreich abgeschlossen, erklärte Thomas Benkert.

Absage an Sparpläne des BMG

Der Präsident der BLAK erteilte den Sparplänen aus dem Bundesgesundheitsministerium dagegen immer wieder eine klare Absage. Man wolle den bekanntgewordenen Gesetzentwurf mit der Erhöhung des Apothekenabschlags und der gleichzeitigen Senkung der Mehrwertsteuer abwenden. 

Die Apotheken haben in der Corona-Pandemie bewiesen, wie systemrelevant sie sind. Die Ausnahmeregelungen, wie die erleichterten Arzneimittelabgaben, wurden zwar nun bis zum 25.11.2022 verlängert. Doch die ABDA fordere eine dauerhafte gesetzliche Verankerung, denn die erleichterten Reglungen hätten niemandem Geld gekostet. Darüber hinaus forderte Benkert eine klare Regelung für die Botendienstvergütung. In Rezeptur und Defektur müsse es weiterhin erleichterte Herstellungsmöglichkeiten geben. Von Dokumentationspflichten und Aufbewahrungsfristen sollte in Notfallsituationen abgesehen werden können.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Personalnot

von Ecke2 am 19.05.2022 um 10:29 Uhr

Ich kenne inzwischen so viele Apotheker*innen, die die Absurditäten der Bürokratie/Lieferverträge nicht mehr ertragen können, bzw den Druck nicht mehr aushalten und sich schon mit 50 Jahren mehr oder weniger aus dem Berufsleben ausscheiden wenn sie es sich leisten können.
Ich sage nur , für Formfehler von anderen verantwortlich sein, und wegen Kleinigkeiten Stunden oder Tagelang den Ärzten hinterherrennen.

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Alles leider nur Schaumschlägerei !

von Ratatosk am 18.05.2022 um 18:44 Uhr

Alle Änderungen in der Ausbildung, Imagekampagenen können das einfache Kardinalproblem der finanziellen Auszehrung nicht lösen.
Diese ist politisch gewollt und der Vernichtungskrieg gegen die öffentliche Apotheke wird offensichtlich von Karl noch intensiviert da dann diese Umsätze den begünstigten Versendern zugeschaufelt wird. In UK bekommen Lastwagenfahrer schon 100000€ da eben Mangel herrscht. Diese geschürte Personalnot ist einfach ein Teil des Abwürgen der Apotheke durch Politik und auch GKV, nicht gerade raffiniert aber durch die politische Deckung todsicher erfolgreich. Es stellt sich das moralische Problem mehr Ausbildungsplätze zu fordern was sachlich richtig wäre - und die Tatsache junge Menschen, die noch nicht diese Erfahrungen hatten, geradezu in die Falle zu locken. Die letzten von uns werden meist bis zu Umfallen arbeiten - müßen - und dann eben das Licht ausmachen.

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Rezeptur-Erleichterungen ? Hahahaha !

von Dr. Ralf Schabik am 18.05.2022 um 18:30 Uhr

"In Rezeptur und Defektur müsse es weiterhin erleichterte Herstellungsmöglichkeiten geben." Sagt ernsthaft jemand, der mitten in der Pandemie Apotheken auffordert, Testrezepturen abzugeben - und der Bitte um Fristverlängerung bis nach dem Pandemie-Chaos nicht nur nicht entspricht, sondern eine mit Geldbuße verbundene Rüge wegen "Zuspätabgabe" (14 Tage) ausspricht. Allergrößtes Kino ! Bin ich froh, dass ich an der Versammlung nicht teilnehmen konnte, weil PCR-Labor vor Ort und Lagebesprechung Katastrophenschutz wichtiger waren ...

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Personalmangel

von Manfred Magg am 18.05.2022 um 17:45 Uhr

A propos: Apotheker/in (30-35 Std. m/w/d) gesucht zum 01.08.2022 in der Nähe von 87700 Memmingen,
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