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Auch wenn die Maskenpflicht in vielen öffentlichen Bereichen gefallen ist: In den Apotheken setzt man überwiegend noch auf den Mund-Nasenschutz. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Apokix-Umfrage vom Mai 2022. Diese zeigt auch: Die Mehrheit der Apothekenleiter und -leiterinnen erwartet, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtern wird.
Auch wenn andernorts – sei es in Supermärkten oder in Gaststätten – mittlerweile viele Menschen auf eine Maske verzichten: In den Apotheken ist man nach wie vor vorsichtig. Das zeigt die aktuelle Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH), an der 145 Apothekenleiter- und leiterinnen teilnahmen. Danach geben 56 Prozent der Befragten an, dass in ihrer Apotheke alle Mitarbeiter eine Maske tragen, da dies von ihnen als Apothekenleitung vorgeschrieben werde. Bei weiteren 22 Prozent trägt die Mehrheit der Mitarbeiter freiwillig eine Maske, auch wenn dies nicht vorgeschrieben ist. Gut jeder Fünfte gibt an, dass alle oder die meisten Mitarbeiter ohne Maske tätig sind.
Auch die Kunden tragen überwiegend weiterhin Masken: Bei gut einem Viertel der Apotheken ist dies sogar Vorschrift, bei weiteren 54 Prozent greifen die meisten Kunden freiwillig zur Maske. In gut jeder zehnten Apotheke trägt etwa die Hälfte der Kunden eine Maske, nur bei 7 Prozent der Befragten ist dies kaum mehr der Fall.
Dabei hat das Thema Corona in den Apotheken mittlerweile erheblich an Bedeutung verloren. Fanden im November vergangenen Jahres noch bei mehr als 80 Prozent der Apotheken sehr häufig oder häufig Beratungen zu COVID-19 statt, so war dies im April dieses Jahres nur noch bei gut 40 Prozent der Fall. Relativ hoch ist allerdings nach wie vor die Nachfrage nach Selbsttests: Diese wurden im April bei mehr als zwei Dritteln der Apotheken häufig oder sehr häufig gekauft.
Pollensaison: Die meisten Kunden kaufen die empfohlenen Produkte
Weiterhin wurden die Apokix-Teilnehmer nach ihren Erfahrungen mit der laufenden Allergiesaison gefragt. Bei knapp der Hälfte ist die Nachfrage nach entsprechenden Produkten ähnlich wie im Vorjahr, bei knapp jedem dritten ist sie gestiegen und bei gut jedem fünften gesunken. Gut zwei Drittel der Befragten gehen das Thema offensiv an, indem sie entsprechende Arzneimittel und Therapiemöglichkeiten aktiv bewerben, zum Beispiel durch Aufsteller oder Flyer/Prospekte.
Wenn eine Beratung stattfindet, dann kaufen die Kunden im Regelfall auch die empfohlenen Medikamente – das trifft bei 95 Prozent der Befragten „voll und ganz“ oder „eher“ zu. Knapp jeder zehnte Apokix-Teilnehmer erlebt allerdings bei vielen Kunden, dass die empfohlenen Medikamente nicht gekauft werden. Immerhin knapp zwei Drittel der Apothekenleiter haben den Eindruck, dass Allergiker ihren Bedarf an Medikamenten immer häufiger im Internet decken.
Konjunkturindizes: Keine Trendumkehr in Sicht
Weiterhin errechnet das IFH mit der Apokix-Umfrage einen Konjunkturindex, der allmonatlich die geschäftliche Stimmungslage der Apothekenleiterinnen und -leiter widerspiegelt. Und die trübt sich weiter ein. Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage ist seit dem Höchststand im November 2021 mit 130,5 Punkten kontinuierlich gesunken und im Mai bei 90,3 Punkten gelandet. Bei 100 Punkten halten sich negative und positive Einschätzungen die Waage. Die Kurve ist zwar sei März etwas abgeflacht, von einer Trendumkehr kann allerdings noch nicht die Rede sein.
Auch der Index für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate ist weiter gesunken auf 52,4 Punkte. Offenbar wirken sich hier die Unwägbarkeiten bezüglich der Einführung des E-Rezepts, insbesondere die befürchtete Abwanderung vieler Kunden zu den Versendern, immer deutlicher aus.
Inwieweit die Überführung der Grippeimpfung in Apotheken in die Regelversorgung und die neuen Dienstleistungen sich positiv auf die Zukunftserwartungen der Apotheker auswirken, werden die Apokix-Umfragen in den kommenden Monaten zeigen.
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