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BAH zum deutschen Arzneimittelmarkt 2021
Selbstmedikation weiter mit hohem Stellenwert
E-Commerce-Handel legt zu
Neben den Wirtschaftsdaten untersuchte der BAH auch die Vertriebswege. Demnach entfielen 2021 etwa zwei Drittel des Umsatzes mit freiverkäuflichen Arzneimitteln, stofflichen Medizinprodukten und Gesundheitsmitteln auf Apotheken und den Versandhandel.
Der restliche Anteil wurde den Angaben zufolge über Drogeriemärkte, Verbrauchermärkte, Discounter und den traditionellen Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Grundsätzlich konstatiert der BAH eine „Customer Journey“ in Richtung E-Commerce: Während der Versandhandel im OTC-Segment im vergangenen Jahr einen deutlichen Zuwachs verzeichnete, stagnierten die Zahlen in der stationären Versorgung.
Verschiebungen gegenüber den Vorjahren registrierte der Verband auch bei den Top 10 Indikationsgruppen im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel. So schlug sich erwartungsgemäß die Pandemie mit ihren AHA-Regeln auch in den Umsatz- und Absatzzahlen nach Indikationsgebieten nieder. Dennoch sei der Erkältungsmarkt mit einem Anteil von 17 Prozent die am häufigsten nachgefragte Produktkategorie geblieben, gefolgt von allgemeinen Schmerzmitteln sowie Muskel- und Gelenkschmerzmitteln.
Auch pflanzliche Arzneimittel haben Gewicht
Neben den OTC finden auch pflanzliche Arzneimittel sowie weitere Arzneimittel der sogenannten „besonderen Therapierichtungen“ nach Einschätzung des BAH in Deutschland eine hohe Anerkennung. Den Untersuchungen zufolge entfiel ein Viertel der in Apotheken abgegebenen, nicht verschreibungspflichtigen Packungen auf Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen. Der Umsatz mit Phytopharmaka summierte sich auf 1,62 Milliarden Euro, wobei das Gros im Apotheken-Vertriebskanal erwirtschaftet worden ist. Zählt man Homöopathika hinzu, so kratzte der Umsatz im vergangenen Jahr nahe an der 2-Milliarden-Euro-Schwelle. Zu den Top-Indikationsgruppen in diesem Bereich zählten Produkte gegen Atemwegserkrankungen, durchblutungsfördernde Mittel und Hustenprodukte.
Selbstmedikation statt Arztbesuch
Generell verweist der Verband darauf, dass der sichere Zugang zu einer Selbstbehandlung mit rezeptfreien Arzneimitteln für die Menschen von großer Bedeutung sei. So bewerteten 87 Prozent der Menschen in Deutschland die Versorgung mit Arzneimitteln bei leichten vorübergehenden Gesundheitsstörungen als sehr positiv. Aktuelle Berechnungen zeigten, dass von jährlich einer Milliarde leichter Gesundheitsstörungen in Deutschland etwa 355 Millionen Fälle mit Selbstmedikation anstelle eines Arztbesuches behandelt würden.
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