Novellierung der Approbationsordnung

Welche Forderungen brachte ADEXA ein?

Stuttgart - 25.05.2022, 10:45 Uhr

Adexa-Vorsitzender Andreas May zeigt auf, was der Apothekegewerkschaft bei der Novellieung der Appprobationsordnung der Apotheker:innen am Herzen liegt.  (c / Foto: Adexa)

Adexa-Vorsitzender Andreas May zeigt auf, was der Apothekegewerkschaft bei der Novellieung der Appprobationsordnung der Apotheker:innen am Herzen liegt.  (c / Foto: Adexa)


Um die Attraktivität des Berufs zu steigern, muss noch mehr geschehen

Konsens war, laut May, außerdem der Vorschlag, die Zeugnisse aller Prüfungsabschnitte durch die Einzelnoten der Fächer zu ergänzen. Der Vorschlag der ADEXA-Berufsgruppe, ein universitäres Praktikum als Wahlfach in einer dafür eingerichteten Übungsapotheke abzuhalten, fand dagegen nicht genügend Zuspruch am Runden Tisch. Zukünftig soll es aber möglich werden, die Ausbildung im praktischen Jahr in Teilzeit mit einem Mindestumfang von 50 Prozent der tariflichen Arbeitszeit zu absolvieren. Die Gesamtdauer verlängert sich demnach entsprechend. Die abschließende Aufzählung der Einrichtungen, in denen die praktische Ausbildung abgeleistet werden kann, soll flexibler gestaltet werden.

Dass die Interessenvertretungen am Runden Tisch vor allem bei den Inhalten des Grundstudiums den Rotstift anlegen, steht auch mit den ADEXA-Forderungen im Einklang: Die Laborpraktika für qualitative und quantitative Analytik sollen zusammengelegt und stark verkürzt werden. In der Pharmazeutischen Analytik soll ein stärkerer Fokus auf die Instrumentelle Analytik gesetzt werden. Zugleich werden nasschemische Methoden vom Umfang reduziert. Mathematische und statistische Methoden sollen in anderen Fächer implementiert und anwendungsspezifischer vermittelt werden. Bei der Arzneiformenlehre soll der Fokus auf der Apotheke und den Grundoperationen der pharmazeutischen Technologie liegen. Botanikexkursionen und Pflanzenbestimmungen sollen entfallen.

Bringen diese ganzen Umstellungen und Änderungen nun ausreichend viele Apothekerinnen und Apotheker auf den Arbeitsmarkt, die dann auch tatsächlich für die Arbeit in den öffentlichen Apotheken bereitstehen? Die Apothekengewerkschaft ADEXA steht hinter dem gemeinsamen Positionspapier, das nun von der BAK mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmt wird. Die zentrale Anforderung an eine neue Approbationsordnung sei es, das Pharmaziestudium und die praktischen Ausbildungsabschnitte an die aktuellen Anforderungen in der Offizin, im Krankenhaus, in der Industrie und der Forschung anzupassen. Dabei habe es aus ADEXA-Sicht keine völlige Übereinstimmung gegeben. Doch die Anforderung gelte auch für die beim Runden Tischen erarbeiteten gemeinsamen Eckpunkte. Andreas May betont gegenüber der DAZ, dass die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Apotheken auf anderen Wegen erreicht werden müsse. Hierzu gehörten höhere Löhne, attraktivere Arbeitszeiten sowie interessante Tätigkeitsfelder – nicht zuletzt durch die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@daz.online


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