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Analyse aus England
Neue COVID-19-Langzeitfolgen erkannt: Haar- und Libidoverlust
Eine Analyse englischer Krankenakten ermittelte eine Reihe weiterer Störungen, die bislang nicht mit den Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung in Verbindung gebracht wurden. Darunter auch Haarausfall und Störungen der Sexualität.
In einer retrospektiven Analyse von Patientendaten des englischen Gesundheitswesens wurden Art und Häufigkeit von Long-COVID festgehalten und mögliche Risikofaktoren ermittelt. Ausgewertet wurden die Daten von ambulanten Patienten mit einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion mit persistierenden Symptomen. Zur Verfügung standen die Daten von ca. 500.000 Erwachsenen mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion, der eine Kontrollgruppe von ca. zwei Millionen nicht infizierten Erwachsenen gegenüberstand.
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Genesen – aber nicht gesund
Insgesamt wurden 62 Symptome registriert, die zwölf Wochen nach einer SARS-CoV-2-Infektion aufgetreten waren. Das Risiko, eines dieser Symptome aufzuweisen, wurde mithilfe der adjustierten Hazard ratio [aHR] quantifiziert.
Die Liste wurde von
- Anosmie (aHR = 6,49) angeführt,
- an zweiter Stelle folgte Haarverlust (aHR = 3,99) und
- an dritter Stelle Niesen (aHR = 2,77).
- Platz 4 und 5 wurden von sexuellen Dysfunktionen wie Ejakulationsstörungen (aHR = 2,63) und verminderter Libido (aHR = 2,36) belegt.
Unter 30-Jährige leiden am häufigsten an Long-COVID
Risikofaktoren für das Auftreten von Long-COVID waren weibliches Geschlecht, die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit, ein geringer sozioökonomischer Status, Rauchen, Adipositas und das Vorliegen von Komorbiditäten (z. B. COPD, Depression, Migräne, Fibromyalgie, benigne Prostatahyperplasie, Multiple Sklerose). Ferner konnte ein altersabhängiges Risiko festgestellt werden, das sich vor allem bei jüngeren Erwachsenen zeigte. So erkrankten 30- bis 39-Jährige und über 70-Jährige seltener an Long-COVID als 18- bis 30-Jährige.
Literatur
Subramanian A et al. Symptoms and risk factors for long COVID in non-hospitalized adults. Nat Med 2022, doi: 10.1038/s41591-022-01909-w
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