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20. September 2022
Die Zahl der ausgestellten und eingelösten E-Rezepte steigt langsam, aber sie steigt. Wobei die beiden Regionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, in denen das E-Rezept seit 1. September offiziell an den Start ging, bisher noch relativ wenig zum Anstieg der eingelösten E-Rezepte beigetragen haben. Da für das von Phoenix und Noventi ins Leben gerufene Portal „gesund.de" das E-Rezept nach wie vor ein Zukunftsthema mit großer Priorität ist, verfolgt das Portal Markttendenzen und Präferenzen der Patientinnen und Patienten. Wie eine aktuelle Umfrage bei Fachexperten und engagierten Apothekerinnen und Apothekern Anfang September zeigt, gehen die Befragten davon aus, dass 2023 noch 87 Prozent aller Rezepte als Muster 16 (rosa Papierrezepte) ausgestellt werden, die übrigen 13 Prozent als E-Rezepte. Apothekerinnen und Apotheker schätzen die E-Rezept-Quote mit 10 Prozent sogar noch niedriger ein. Mein liebes Tagebuch, es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das E-Rezept zur Normalität geworden ist. Auch für die Plattformanbieter von „gesund.de" steht im Mittelpunkt, eine einfache Lösung für die Patientinnen und Patienten anzubieten, mit der sie ausgedruckte E-Rezepte einfach und sicher über die App von „gesund.de" an die Apotheke ihrer Wahl übermitteln können. Mein liebes Tagebuch, dass dies allerdings so einfach nicht sein wird, ist seit letzter Woche deutlich geworden: Den direkten Weg aus dem E-Rezept-Fachdienst-Server in die Apps von „gesund.de" und anderen Plattformanbietern wird es so nicht geben. Der unlängst vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf für ein Krankenhauspflege-Entlastungsgesetz sieht nämlich keine direkte Schnittstelle für Drittanbieter zum E-Rezept-Fachdienst vor. Und auch E-Rezept-Token dürfen dann nicht über Schnittstellen übertragen werden. Da bliebe für Drittanbieter nur übrig, dass die Patiententinnen und Patienten die ausgedruckten Token abfotografieren oder einscannen – aber auch das möchte die ABDA gerne unterbinden. Mein liebes Tagebuch, will man den größtmöglich sicheren Weg zur Apotheke vor Ort, dann sollten Drittanbieter-Schnittstellen in der Tat ausgeschlossen bleiben. Gematik-App oder elektronische Gesundheitskarte wären dann letztlich die beiden Wege, mit denen ein E-Rezept eingelöst werden kann. Ob’s so kommt?
6 Kommentare
NEUES aus der KV Hessen
von Dr.Diefenbach am 25.09.2022 um 14:18 Uhr
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AW: NEUES aus der KV Hessen
von Michael Reinhold am 25.09.2022 um 15:49 Uhr
AW: NEUES aus der KV Hessen
von Torben Schreiner am 25.09.2022 um 16:24 Uhr
Außer Rand und Band ..
von Reinhard Herzog am 25.09.2022 um 12:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Außer Rand und Band
von Reinhard Rodiger am 25.09.2022 um 14:39 Uhr
Effizienzreserven
von K. Stülcken am 25.09.2022 um 11:13 Uhr
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