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Pharmacon Schladming 2023
Wann ASS bei werdenden Müttern eingesetzt werden sollte
Acetylsalicylsäure (ASS) sollte während der Schwangerschaft – wenn überhaupt – nur im ersten Trimenon in niedriger Dosierung eingenommen werden. Apothekerinnen und Apotheker wissen das. Es gibt aber ein Krankheitsbild in der Schwangerschaft, bei dem die ASS-Gabe sogar prophylaktisch angezeigt ist. Welche das ist, verriet Professor Holger Stepan von der Universitätsfrauenklinik Leipzig auf dem Pharmacon in Schladming.
Am Beispiel von Acetylsalicylsäure kann gut verdeutlicht werden, wie durch klinische Studien ein altbekannter Wirkstoff eine völlig neue Bedeutung erlangen und zur Änderung des Managements bei Schwangerschaftskomplikationen führen kann. Schwangere mit erhöhtem Präeklampsie-Risiko (auch Schwangerschaftsintoxikation) profitieren nämlich von einer prophylaktischen Gabe von ASS, so der Tenor des Vortrags von Professor Stepan aus Leipzig auf dem Pharmacon-Kongress 2023.
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Die dysfunktionale Plazenta bei Präeklampsie setzt Signalmoleküle frei, die die Nieren schädigen. Bluthochdruck, Proteinurie und periphere Ödeme sind die Folge. Einzige kausale Therapie, um den Niedergang der Nierenfunktion aufzuhalten, ist das (vorzeitige) Beenden der Schwangerschaft.
Bei erhöhtem Risiko für eine Schwangerschaftsintoxikation kann die prophylaktische Gabe von ASS die Wahrscheinlichkeit einer späteren plazentaren Dysfunktion jedoch senken. Dies wurde im 2017 publiziertem ASPRE-Trial (Aspirin for Evidence-Based Pre-eclampsia Prevention) gezeigt: Bei Schwangeren, die z.B. aufgrund einer Präeklampsie in einer vorigen Schwangerschaft oder aufgrund von anderen Risikomarkern ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaftsintoxikation aufweisen, kann die prophylaktische Gabe von 150 mg ASS in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten das Präeklampsie-Risiko um 80 Prozent senken. Betroffene können so ihre Schwangerschaft zu Ende führen und auch mehrere Schwangerschaften durchleben – wovon Frauen mit Präeklampsie früher abgeraten wurde.
Diese Studie hat dazu geführt, dass die ASS-Prophylaxe bei Präeklampsie-Risiko weltweit in entsprechende Leitlinien aufgenommen wurde und heute als Standard angesehen werden kann. Auch auf „Embryotox“ kann man zu Präeklampsie und Acetylsalicylsäure nachlesen:
„Eine indizierte Low-dose-Behandlung kann in der gesamten Schwangerschaft durchgeführt werden. Während in entsprechenden Situationen zur Prophylaxe einer Präeklampsie eine Behandlung empfohlen wird, sind die Studienergebnisse zur Spontanabortprophylaxe nicht eindeutig.“
2 Kommentare
ASS in der Schwangerschaft die II.
von Dorf-Apothekerin am 19.01.2023 um 16:54 Uhr
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ASS in der Schwangerschaft
von Dorf-Apothekerin am 19.01.2023 um 13:16 Uhr
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