Angebot der Sanacorp

Digitales Fitnessprogramm für Apotheken

Planegg - 08.11.2023, 07:00 Uhr

Unter anderem die Verkaufszahlen über den Webshop zu steigern, kann Ziel der Beratung durch Sanacorp sein. (Foto: Nikish Hiraman/peopleimages.com/AdobeStock)

Unter anderem die Verkaufszahlen über den Webshop zu steigern, kann Ziel der Beratung durch Sanacorp sein. (Foto: Nikish Hiraman/peopleimages.com/AdobeStock)


Der Pharmagroßhändler Sanacorp bietet mit „Mea – Meine Apotheke“ nicht nur eine Kooperation, die unter anderem digitale Tools enthält, sondern will Mea-Apotheken mit einem neu gegründeten Team auch fit für die digitale Welt machen. Nachdem das Projekt seine Testphase beendet hat, können nun rund 150 Apotheken gleichzeitig in das Training aufgenommen werden. 

Fitnesstrainer gibt es nicht nur im Sport, sondern auch im digitalen Bereich. Der genossenschaftlich organisierte Planegger Pharmahändler Sanacorp bietet seit Kurzem ein derartiges digitales Programm für Apotheken an. Grundlage dafür ist „Mea - Meine Apotheke“, eine Kooperation, an der bundesweit rund 3000 Apotheken teilnehmen und die unter anderem digitale Tools beinhaltet.

Manuel Kuhn leitet bei Sanacorp sowohl die Digital Unit als auch die Mea-Kooperation. Er sagt, Tools alleine machen noch keine erfolgreiche Apotheken-Patienten-Interaktion aus. „Nur wer digital fit ist, ist zukunftsfähig.“ Deshalb gehen der Wirtschaftsingenieur und sein Team bei digitalen Produkten nun einen anderen, neuen Weg: sie begleiten und befähigen Apothekenteams Fähigkeiten zu erwerben, die in der digitalen Welt nützlich und wichtig sind. Oder wie es Kuhn ausdrückt: „Wir liefern nicht nur das Auto, sondern machen auch gemeinsam den dazugehörigen Führerschein.“ Ziel des Programms ist es, die Apotheken durch die digitale Fitness zukunftsfähig zu machen und damit zu deren wirtschaftlichen Erfolg beizutragen.

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Bis zur Führerscheinprüfung ist es allerdings ein längerer Weg, der bis zu zwölf Monate dauern kann. Am Anfang steht dabei die Bestandsaufnahme. Wo befindet sich die Apotheke auf ihrer digitalen Reise? Wie sichtbar ist die Webseite im Internet? Wie viele Kunden kaufen über den Webshop ein? In einem weiteren Schritt werden Ziele formuliert: Wo will die Apotheke hin, wie definieren die Inhaber Erfolg? Schließlich erarbeitet Kuhns Team zusammen mit den Apotheken konkrete Schritte und Maßnahmen.

Digitale Sichtbarkeit und Verkaufsberatung

Mit dem neuen Angebot verfolgt Sanacorp nach eigenen Angaben zwei Stoßrichtungen: Zum einen geht es darum, dass die Apotheken im digitalen Universum gefunden werden. Dabei soll auch die jeweilige Individualität zur Geltung kommen. Die zweite Richtung zielt auf Beraten und Verkaufen. Das Ziel ist es, Frequenz und Absatz zu steigern und außerdem eine Lösung für das E-Rezept anzubieten.

Auf dem Fitnessparcours befassen sich Kuhn und sein Team zusammen mit den Apothekern um Aspekte wie die Individualisierung des Mea-Shops, Unterstützung bei der Suchmaschinenoptimierung, das Listing in der Mea-App, Hilfe am Verkaufstisch, die Darstellung von Eigenmarken oder die Kalkulation von Preisen. Eine wichtige Rolle nehmen auch die Vorbereitungen für die Verarbeitung von E-Rezepten ein.

Foto: Sanacorp
Manuel Kuhn (rechts) im Gespräch mit einem Apotheker. 

Während des rund einjährigen Programms kommen die Sanacorp-Digitalexperten etwa alle vier Wochen mit den Kunden zusammen, um den Status Quo abzufragen und die nächsten Schritte einzuleiten. Zwischen den Sitzungen müssen die Apotheker außerdem Hausaufgaben machen. So fordern Kuhn und seine Mitarbeiter sie beispielsweise auf, ihren Shop zu individualisieren oder Fotos vom Apothekenteam anzufertigen.

Den Erfolg des Trainings misst Kuhn unter anderem daran, wie sich der Traffic, also die Zahl und Häufigkeit der Besuche, auf den Webseiten beziehungsweise Verkaufsshops der Apotheken entwickelt. Auch die Bestellungen im Webshop geben einen Hinweis darauf, ob der Unterricht die gewünschten Resultate zeigt. Sind es anfangs möglicherweise nur ein oder zwei Bestellungen pro Tag, könnte das nächste Ziel sein, diese auf 20 zu steigern. Aus Kuhns Erfahrungen ist es durchaus realistisch, dass über Apotheken-Webshops letztlich eine dreistellige Zahl an Bestellungen im Monat generiert wird.

Programm kostet 159 Euro pro Monat

Während Sanacorp das Projekt anfangs in einer Modellregion mit einem Mitarbeiter startete, entwickelte dieses rasch eine Eigendynamik. Mittlerweile hat Kuhn 30 Apotheken geschult, weitere stehen auf der Warteliste.

Seit rund zwei Monaten bietet der Pharmahändler den Service bundesweit an. Statt einem Mitarbeiter stehen nun drei Digital-Mitarbeiter zur Verfügung und können rund 150 Apotheken in ihren digitalen Aktivitäten betreuen – aktuell sind es laut Kuhn etwa 75. Die müssen für die Teilnahme an dem digitalen Fitnessprogramm monatlich 159 Euro bezahlen und innerhalb von vier Wochen Zeit für ein bis zwei Coachingstunden aufbringen.

Bislang bietet Sanacorp nach den Worten Kuhns das einzige Fitnessstudio dieser Art in Deutschland an. Der Digitalexperte schließt aber nicht aus, dass der ein oder andere Wettbewerber nachziehen wird.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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