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Bestätigung durch Mitgliederversammlung
Rochell bleibt Vorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe
Mit großer Mehrheit ist Mittwochabend Thomas Rochell von der Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe als Vorsitzender bestätigt worden. Er kündigte an, dass der Protesttag am 15. November nicht der letzte gewesen sein werde, wenn die Ampel-Koalition nicht ihren Kurs in der Gesundheitspolitik ändert.
Thomas Rochell ist für weitere vier Jahre im Amt des Vorstandsvorsitzenden des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) bestätigt worden. Er wurde am Mittwochabend mit großer Mehrheit von der Mitgliederversammlung gewählt, wie es in einer Pressemitteilung des Verbands vom Donnerstag heißt. „Das ist in einer für die Apotheken so schwierigen Zeit eine große Verantwortung“, so Rochell. Er hatte den Posten vor gut zwei Jahren übernommen, nachdem sein Vorgänger Klaus Michels sich zur Halbzeit der Wahlperiode zurückgezogen hatte.
„Die vergangenen beiden Jahre waren eine große Herausforderung und die nächsten werden es ebenso“, so Rochell. Aber die Arbeit mache auch Spaß und sei erfüllend, selbst wenn die Berufspolitik ein mühsames Geschäft sei und die Erfolge nur in kleinen Schritten erreicht würden. „Massive Lieferengpässe, eine nicht mehr auskömmliche Vergütung der Apothekenleistungen sowie die Pläne des Bundesgesundheitsministers für eine destruktive Apothekenreform gefährden das flächendeckende Apothekennetz und die Versorgung der Patienten“, kritisierte Rochell. „Das kann ich nicht hinnehmen, sondern möchte mich dafür einsetzen, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten zu sichern.“
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Rochell warf Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, sein Wort nicht zu halten, das er im vergangenen Jahr beim Deutschen Apothekertag gegeben hatte: Die Regierung werde nichts unternehmen, „von dem wir ausgehen, dass es die Apothekenversorgung gefährdet“, zitierte Rochell den Minister. Genau dies tue er aber nun mit seinen Plänen für eine „Apotheke light“ ohne Nacht- und Notdienste, ohne Apotheker und ohne Eigenherstellung. Die Folgen seien eine weitere Ausdünnung des Apothekennetzes und ein Ende der gleichwertigen Lebensverhältnisse.
Zehn Prozent der Apotheken defizitär, ein Drittel gefährdet
Aber auch die Weigerung der Politik, die seit nunmehr zehn Jahren eingefrorene Apothekenvergütung endlich zu erhöhen, gefährde das Apothekennetz massiv. Mittlerweile müssten die Apotheken 27 Cent pro Arzneimittelpackung für einen gesetzlich versicherten Patienten draufzahlen, so Rochell. Zehn Prozent der Apotheken seien defizitär, ein Drittel gefährdet. Weil der Minister das aber noch immer nicht verstanden habe, werde man am 15. November erneut auf die Straße gehen, so Rochell. Und: „Dieser Protesttag wird im Übrigen nicht der letzte bleiben, wenn die Ampelkoalition nicht endlich ihren Kurs in der Gesundheitspolitik ändert.“
Veränderungen im Vorstand
Neben dem Vorsitzenden wurden auch weitere Mitglieder des Vorstandes im Amt bestätigt: Manuela Schier (Minden), Olaf Elsner (Gütersloh), Jan Harbecke (Münster) und Jens Kosmiky (Enger). Nachdem Elke Balkau und Johannes Hermes aus Altersgründen nicht mehr für einen Posten zur Verfügung stehen, wurden Karima Ballout (Bottrop) und Katja Kesselmeier (Paderborn) neu in den Vorstand gewählt.
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