Abseits der ABDA

Apotheker treffen SPD-Abgeordnete und Lauterbach

Berlin - 18.09.2024, 17:50 Uhr

(Foto: DAZ)

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Mehrere Apothekerinnen und Apotheker aus dem ländlichen Raum haben sich diesen Mittwoch mit SPD-Bundestagsabgeordneten sowie dem Bundesgesundheitsminister zum Gespräch getroffen. Karl Lauterbach postete anschließend, es sei ein guter, wenn auch nicht komplett einvernehmlicher Austausch gewesen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lässt immer wieder durchblicken, dass ihm die offiziellen Standesvertreter:innen im Gesundheitswesen nicht unbedingt die wichtigsten sind. Diesen Mittwoch hatte er Gelegenheit, sich zu informieren, was die Apothekerinnen und Apotheker an der Basis bewegt. Jeweils drei aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt trafen sich in Berlin mit den drei SPD-Bundestagsabgeordneten Wiebke Papenbrock, Johannes Arlt und Herbert Wollmann – und dem Minister. Die ABDA hatte mit diesem Termin nichts zu tun.

Einer der Apotheker ist Armin Noeske aus Teterow in Mecklenburg-Vorpommern. Vor dem Treffen erklärte er gegenüber dem „Nordkurier“: „Ich verspreche mir von dem Termin, dass zugehört wird und dass die Probleme, die von der Basis kommen, auch verstanden werden“.

Auch Doreen Wegner aus Feldberg in Mecklenburg-Vorpommern war bei dem Treffen dabei. Lauterbach selbst hatte nur eine Stunde Zeit. Danach ging das Gespräch mit den Mitgliedern des Bundestags noch eine Stunde weiter – sehr konstruktiv, wie Wegner berichtet.

10 Punkte für die Politik 

Im Gepäck hatten die Apotheker:innen zehn Punkte, die sie den Abgeordneten nahe bringen wollten:

  • Absenkung des Kassenabschlags auf 0 Euro
  • Sofortige Prüfung und Anpassung des Apothekenhonorars
  • Wiederzulassung von Großhandelsskonti
  • Kostenfreie PTA-Ausbildung
  • Effizienzen bei Krankenkassen heben, z. B. durch Fusionen
  • Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel
  • Kontrolle versicherungsfremder Leistungen
  • „Light“-Filialen nur unter strengsten Vorschriften (keine Umwandlung bestehender Zweigapotheken, Zulassung nur mit festzulegendem Mindestabstand zu Bestandsapotheken)
  • Auskömmliche Finanzierung der pharmazeutischen Dienstleistungen (z. B. 300 Euro für Medikationsberatung bei Polypharmazie)
  • Evaluierung dieser Maßnahmen

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Dem Bundesgesundheitsminister war das Treffen immerhin einen Post mit buntem Bild auf Instagram wert. 

Nun muss sich zeigen, was die Abgeordneten aus dem Gespräch mitgenommen haben. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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