Kontrazeption: Trend geht gegen Hormone
Zum Thema Kontrazeption gab es 2024 einige Neuerungen. Zu Jahresbeginn wurde die erste Leitlinie zur nicht-hormonellen Verhütung veröffentlicht (DAZ 12, S. 44). Frauenkondome, Diaphragmen und Kupfer-Intrauterinpessare stellen hormonfreie Alternativen zur „Pille“ dar. Zur natürlichen Familienplanung favorisiert die Leitlinie die symptothermale Methode nach Sensiplan als am besten untersuchte und validierte Methode.
Die Nachteile kombinierter hormoneller Kontrazeptiva rückten einmal mehr ins Bewusstsein, als ein Rote-Hand-Brief für Präparate mit Chlormadinonacetat als Gestagen-Komponente vor einem 1,25-fach erhöhten Thromboserisiko im Vergleich zur am besten bewerteten Kombination aus Levonorgestrel und Ethinylestradiol warnte. Im Vergleich zur Nicht-Einnahme der „Pille“ hat letztere ein 2,5- bis 3,5-fach erhöhtes Risiko für das Auftreten venöser Thromboembolien (DAZ 9, S. 32).
Für eine bessere Verträglichkeit soll die erste Retard-Formulierung eines kombinierten hormonellen Kontrazeptivums sorgen: Aus der Hydrokolloidmatrix-Tablette Kelzy® werden die Wirkstoffe Ethinylestradiol und Dienogest verzögert freigesetzt. Vorteile für die Anwenderin sind eine verbesserte Zyklusstabilität und ein Einnahmefenster von 24 Stunden (DAZ 45, S. 26).
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