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Bundesgesundheitsministerium: Auf Naturlatex verzichten

Die bisherigen Bemühungen zur Verminderung der Allergien auf Naturlatex-Produkte müssen verstärkt werden, da die Sensibilisierung und allergische Reaktionen auf naturlatexhaltige Produkte weiter zunimmt. Dies betrifft insbesondere Medizinprodukte und Bedarfsgegenstände.

Obwohl von der Industrie und anderen betroffenen Kreisen hier bereits viel getan worden ist, fordert das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)sowohl die Hersteller als auch die Anwender zur Verstärkung ihrer Maßnahme zur Risikominimierung auf. Das Bundesgesundheitsministerium hat sich deshalb mit den zuständigen Bundesbehörden, der Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Medizinprodukten und den betroffenen Wirtschaftsverbänden auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin werden dazu im Herbst ein Symposium durchführen, so die Presseerklärung des BMG. Die Wirtschaftsverbände werden auf die Hersteller von Produkten aus Naturlatex einwirken, für die Herstellung solche Technologien zu verwenden, die eine Reduzierung der allergieauslösenden Stoffe zum Ziel haben. Zum Schutz der Allergiker ist in der Produktkennzeichnung auf Naturlatex hinzuweisen. Da besonders bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen eine Zunahme der Naturlatex-Empfindlichkeit festgestellt wird, ist in den Gesundheitseinrichtungen die Verwendung solcher Produkte soweit wie möglich einzuschränken. Auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums beschlossen die Vertreter der Mitgliedstaaten bei der Europäischen Kommission erste Maßnahmen zur Zertifizierung und Kennzeichnung von naturlatexenthaltenden Medizinprodukten. Eine entsprechende Berücksichtigung bei der Normung und Forschung ist geplant. Das Bundesgesundheitsministerium weist die medizinischen Fachkreise darauf hin, vor der Behandlung eines Patienten nach einer möglichen Latexallergie oder Kreuzallergie zu fragen. Bei Vorliegen einer Allergie sollen Patienten von sich aus bei medizinischen Behandlungen darauf hinweisen. Ebenso rät das Bundesgesundheitsministerium den Krankenhäusern und Arztpraxen wie auch Erste-Hilfe-Einrichtungen, naturlatexfreie Medizinprodukte für solche Patienten vorrätig zu halten. Erste-Hilfe-Handschuhe in Autoverbandskästen sollten naturlatexfrei sein. Auch bei den Bedarfsgegenständen, zum Beispiel Haushaltshandschuhen, sollte auf Naturlatex möglichst verzichtet werden.

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