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- DAZ 46/1997
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Fachliteratur
Editorial
Zur Wirtschaft: Der Entwurf zur Änderung der Arzneimittelpreisverordnung (AMpreisV) liegt jetzt vor (siehe die letzte DAZ-Ausgabe Nr. 45, S. 21). Der Kern der Verordnung: Ab einem Apothekeneinkaufspreis von 1063,81 DM soll der Festzuschlag in Zukunft dann nur noch 8,263 % zuzüglich eines festen Betrages von 231,25 DM betragen. Die betroffenen Verbände (Apotheker, Großhändler, Krankenkassen und Arzneimittelhersteller) sind mit diesem Entwurf weitgehend einverstanden, was das Wirtschaftsministerium mit Wohlwollen sieht. Es ist daher davon auszugehen, daß dieser Entwurf Wirklichkeit wird.
Hört man sich in Deutschlands Apotheken um, so ist auch hier weitgehend Akzeptanz zu erfahren, wie unsere Miniumfrage (siehe Seite 2 in unserer letzten Montagsausgabe) zeigt. Natürlich werden Umsatzverluste beklagt, die bei der Abgabe von hochpreisigen Arzneimitteln zu verzeichnen sind. Die geplante Erhöhung der Rezepturarbeitspreise auf das Doppelte und der Nachtdienstgebühr auf 5 Mark zur Kompensation der abgesenkten Rohertragsspanne sind hier nur Kosmetik.
Auf der anderen Seite liegt das Preisniveau auf dem Arzneimittelmarkt zur Zeit noch nicht in den Regionen, wo sich Arzneimittel über 1064 Mark EK häufig finden. Noch nicht. Aber der Markt muß beobachtet werden. Immerhin weist das Ministerium selbst darauf hin, daß die hochpreisigen Arzneimittel zunehmen: von 1993 bis 1996 haben sich die Arzneimittelpackungen mit einem EK von über 1000 DM fast verdreifacht. Diese Entwicklung dürfte wohl weitergehen angesichts immer teurerer Innovationen. Die kleine dynamische Komponente der neuen Regelung (effektiv 3%) wird dies auf lange Sicht nicht wett machen können.
Und man wird auch beobachten müssen, ob die Großhandlungen die Absenkung ihrer Höchstzuschläge über Rabattkürzungen auf die Apotheken abwälzen. Noch wird der intensive Wettbewerb unter den Grossisten dies verhindern...
Zur Wissenschaft: Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft veranstaltete am vergangenen Wochenende ihre Seminartagung und ihre Hauptversammlung in Dresden. In sechs Seminaren hörten die Teilnehmer interessante Aspekte aus allen Disziplinen der Pharmazie. Und in der Hauptversammlung erfuhren die Mitglieder aus dem Bericht des Präsidenten, welche Aktivitäten diese Gesellschaft in den letzten zwei Jahren entwickelt hat. Beispielsweise sind mittlerweile drei Arbeitsgemeinschaften entstanden (Pharmakoepidemiologie, Bioverfügbarkeit und Bioäquivalenz, Klinische Pharmazie), die einen interdisziplinären Gedankenaustausch zum Ziel haben. Die Hauptversammlung wählte einen dritten Vizepräsidenten, der aus der Industrie kommt, um die Kontakte zur Pharmaindustrie zu verstärken. Wesentlich verstärkt wurde auch die Öffentlichkeitsarbeit, um die DPhG, ihre Aufgaben und Ziele noch besser bekannt zu machen. Mit zahlreichen Statements, beispielsweise zur Rinderseuche BSE, zur Phytopharmakabewertung, zur Versandapotheke oder zur Klinischen Pharmazie bezog die Gesellschaft Stellung zu aktuellen Fragen der Pharmazie. Und die DPhG konnte endlich eine Geschäftsstelle einrichten, die professionell die Mitgliederbetreuung und Kongreßorganisation managt sowie Serviceleistungen für die Mitglieder anbietet.
Wer die Pharmazie nicht nur von ihrer wirtschaftlichen Seite ansieht, sondern auch von der wissenschaftlichen und erkennt, daß dies das eigentliche Fundament unseres Berufes ist, sollte Mitglied der DPhG sein.
In diesem Sinne
Ihr Peter Ditzel
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