Prisma

Weitere Studien notwendig

Eine hochdosierte Behandlung mit Vitamin B2 könnte die Häufigkeit und Schwere von Migräneattacken reduzieren. Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) warnen jedoch vor verfrühten Hoffnungen.


Die Überlegungen einer belgischen Forschergruppe waren naheliegend: Bei einer Migräne ist der Energiestoffwechsel in den Mitochondrien verändert. Das Vitamin B2 (Riboflavin) spielt bei diesen Stoffwechselprozessen eine wichtige Rolle. Also erprobten die Wissenschaftler in einer ersten klinischen Studie, ob das Vitamin möglicherweise die Frequenz und Schwere von Migräneattacken reduzieren kann.
Dazu erhielten Migränekranke drei Monate lang entweder 400 Milligramm Riboflavin oder Placebo. Die Auswertung nach diesem Zeitraum ergab, daß sich bei der Hälfte der Versuchsgruppe die Zahl der Attacken halbiert hatte. Das Placebo bewirkte einen solchen Erfolg hingegen nur bei 19 Prozent der Patienten. Auch Dauer und Schwere der Attacken wurden durch Riboflavin günstig beeinflußt. Nebenwirkungen traten praktisch nicht auf.
Trotz dieser ersten ermutigenden Hinweise, warnen die Experten der DMKG vor verfrühten Hoffnungen; weitere Untersuchungen seien erforderlich. Die Spezialisten verweisen beispielsweise darauf, daß noch völlig unbekannt ist, wie lange der Effekt anhält. Vor allem fürchten die Experten aber, daß die extrem hochdosierte Behandlung - die Patienten mußten pro Tag 40 Tabletten schlucken - unerwünschte Langzeitfolgen haben könnte, die derzeit noch nicht absehbar sind. dmkg

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