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Arzneimittelfirmen setzen auf Gentechnik
BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Weng machte dafür am 30. Juli 1998 in Frankfurt zum einen den massiven Wettbewerb der Hersteller untereinander sowie die Festbetragspolitik der gesetzlichen Krankenkassen verantwortlich.
Trotz der Preisrückgänge sowie um 4,5 Prozent weniger verkaufter Packungen konnten die Hersteller den Umsatz auf dem sogenannten Apothekenmarkt im ersten Halbjahr 1998 unter anderem durch die Einführung neuer Medikamente um 1,2 Prozent auf 13,286 Milliarden Mark steigern.
Das boomende Auslandsgeschäft, das im ersten Quartal 1998 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34,2 Prozent auf 6,335 Milliarden Mark wuchs, beflügelte die Medikamentenproduktion. Von Januar bis einschließlich März 1998 wurden in Deutschland Medikamente im Wert von 8,997 Milliarden Mark hergestellt, ein Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 1997. Die Arzneimittelimporte wuchsen ebenfalls kräftig um 26,3 Prozent auf 3,888 Milliarden Mark.
Große Hoffnung setzen nach Angaben des BPI immer mehr Unternehmen in die Gentechnologie. 1997 wurde mit gentechnischen Arzneimitteln nach Schätzungen des Verbands in Deutschland 700 Millionen Mark Umsatz erzielt. Die jährlichen Wachstumsraten werden auf 25 Prozent geschätzt.
Neben weltweit operierenden Pharma-Unternehmen haben inzwischen auch eine Reihe kleinerer und mittlerer Unternehmen dieses Geschäftsfeld besetzt. Nach der jüngsten, vom Bundesforschungsministerium verbreiteten Untersuchung sind 42 Prozent aller kleinen Biotechnologie-Unternehmen in Europa auf dem Sektor Gesundheit tätig.
Von den rund 300 BPI-Mitgliedsunternehmen betätigen sich 26 in der Gentechnik, fünf davon unterhalten Produktionseinrichtungen, die anderen Forschungsstätten. Drei entwickeln oder vermarkten gentechnische Arzneimittel in den Bereichen Hormone und Stoffwechsel, drei immunologische Präparate, vier sind in der Infektiologie und sechs in der Krebstherapie tätig.
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