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- DAZ 15/2000
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Prisma
Bakterien: Ganz scharf auf Cocain
MB1 haben die Forscher von der University of Cambridge "ihren" Rhodococcus Bakterienstamm getauft. Er ist in der Lage, Cocain als einzige Kohlenstoff- bzw. Stickstoffquelle zu verwerten. Dazu produziert er das Enzym Cocain-Esterase, das den Abbau von Cocain katalysiert - und das daher für die Drogenfahndung von großem Interesse ist. Als Ausgangsstoff für einen enzymatischen Cocain-Nachweis könnte die Cocain-Esterase künftig zum Aufspüren kleinster Cocain-Spuren genutzt werden.
Im Fall von Heroin existiert solch ein enzymatischer Nachweis bereits. Das Enzym Luciferase, das den bakteriellen Heroinstoffwechsel ermöglicht, wird dafür erfolgreich eingesetzt. Ein enzymatischer Nachweis mit Cocain-Esterase soll nun hinzukommen, wobei nicht nur ein isolierter Test auf Cocain angestrebt wird: "Der Gebrauch modernster Biolumineszenzverfahren, in Verbindung mit den Drogen verwertenden Enzymen könnte künftig den simultanen Nachweis von Heroin und Cocain ermöglichen", so der Ausblick der Forscher. ral
Quelle: Journal of Applied and Environmental Microbiology 2000, Vol. 66, S. 904-908
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