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Arbeitgeberverband: Arbeitskräftemangel – sind Gehaltstarife schuld?
Nach Jahren der Ruhe beklagen die Apotheken mal wieder einen Arbeitskräftemangel. Wer ist Schuld daran, dass es mehr Arbeitsplatzangebote als Nachfrager gibt? Die Arbeitgeber natürlich! Sie zahlen zu wenig! So ist es zumindest den Gazetten zu entnehmen. Aber wovon sollen sie es zahlen? Die Gesundheitsreformgesetze der vergangenen Jahre haben deutlich ihre Spuren in der wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken hinterlassen. Immer mehr Betriebe schreiben rote Zahlen. Sie können es sich vielfach kaum leisten, die Tarifgehälter zu bezahlen. Um höhere Löhne zahlen zu können, muss erst das wirtschaftliche Umfeld der Apotheke wieder stimmen. Die Politik und die Krankenkassen müssen begreifen, dass nicht am Arzneimittel, sondern nur mit dem Arzneimittel sinnvoll im Gesundheitswesen gespart werden kann. Erst wenn der wirtschaftliche Erfolg sich wieder einstellt, kann auch über höhere Löhne nachgedacht und verhandelt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt kann und darf es jedoch nicht die Aufgabe eines Arbeitgeberverbandes sein, den laut werdenden Stimmen zu folgen und die Tarifgehälter überproportional anzuheben. Es wird sie dann keiner mehr zahlen können. Damit ist weder den Apothekenleitern noch den Mitarbeitern geholfen, und dem derzeitigen Arbeitskräftemangel wird hierdurch auch nicht sinnvoll entgegengewirkt. Betrachtet man die Auslastung der Universitäten und der PTA-Lehranstalten, kann man feststellen, dass das Interesse an den Apothekenberufen nicht nachgelassen hat. Ganz im Gegenteil, es stehen immer noch mehr Bewerber an, als Ausbildungsplätze vorhanden sind. Die Attraktivität der Berufe in der Apotheke hat allen Unkenrufen zum Trotz nicht abgenommen. Daher muss nach anderen Wegen gesucht werden, um diesem Mangel zu begegnen. Hierzu ist der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) wie immer bereit."
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