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Selbstmedikationsmarkt: Offizinen behaupten sich

Bonn (im). Die Apotheken haben von den Zuwächsen bei der Selbstmedikation im vergangenen Jahr überproportional profitiert. Sie konnten ihren Marktanteil von rund 91 Prozent halten. Nach Angaben von Uwe May vom Bundesfachverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) setzen die Ärzte angesichts noch vorhandener Arzneibudgets weiter Prioritäten hin zur Verordnung rezeptflichtiger Arzneimittel.

Denn wie in den Vorjahren habe es einen erheblichen Rückgang bei der Verschreibung rezeptfreier Präparate gegeben. Der rezeptfreie Markt hat sein Volumen nach Worten des BAH-Referenten für Gesundheitsökonomie nur deshalb annähernd halten können, weil dieser Rückgang durch das Wachstum bei der Selbstmedikation aufgefangen werden konnte (siehe DAZ Nr. 20 vom 17. Mai). Bei den Versicherten bestehe eine große Bereitschaft, Eigenverantwortung im Arzneibereich zu übernehmen.

Ost und West ungleich

Entgegen anderslautender Schätzungen vor ein paar Jahren ist das Ausmaß der Selbstmedikation in alten und neuen Bundesländern noch unterschiedlich. Den BAH-Zahlen zufolge lag der Selbstkauf von Präparaten im Westen bei 14 Prozent des Arzneimarkts, im Osten mit zehn Prozent leicht darunter. Während die Selbstmedikation in den alten Bundesländern um fünf Prozent auf 6,4 Milliarden Mark zulegte, kletterte sie in den neuen um zehn Prozent auf eine Milliarde Mark. Bundesweit habe sich so ein Plus von sechs Prozent auf 7,4 Milliarden Mark (alles: Endverbraucherpreise) bei der Selbstmedikation in den Apotheken ergeben, das ist ein Marktanteil von dreizehn Prozent.

Stagnation bei Konkurrenz

Im Gegensatz dazu habe der Selbstkauf von freiverkäuflichen Präparaten in Drogerie- und Verbrauchermärkten bei 800 Millionen (Endverbraucherpreise) im Jahr 2000 stagniert. Deren Anteil am Arzneimarkt liegt bei einem Prozent. Bei den Absatzkanälen freiverkäuflicher Produkte gab es demnach ein Plus bei den Apotheken und Verbrauchermärkten gegenüber dem Vorjahr, im Gegensatz dazu ein Minus bei den Drogeriemärkten. Auch die Reformhäuser legten zu, allerdings ausgehend von einer sehr viel kleineren Basis als die Apotheken.

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