BVA-Info

Sächsischer Apothekerverband verweigert Tarifgespräche

Auch der jüngste Versuch, zu einem neuen Gehaltstarif für Sachsens Apotheken zu kommen, ist kürzlich vom Sächsischen Apothekerverband (SAV) abgebrochen worden. Dazu Monika Oppenkowski, Vorsitzende des Bundesverbandes der Angestellten in Apotheken (BVA), der bundesweit die Apothekenmitarbeiter als Tarifpartei vertritt: "Der SAV wollte vorgeblich besonders innovativ sein. Statt dessen hat er sich in einer Sackgasse verrannt, aus der er nicht mehr herausfindet. Die Geduld des BVA ist nach Jahren vergeblicher Gesprächsangebote zu Ende."

Anhaltende Außenseiter-Rolle

Fakt ist: Ohne tarifliche Sicherheit und organisierte Interessenvertretung für Angestellte ist der soziale Frieden in Gefahr. Auch Sachsen bildet da keine Ausnahme - viele sächsische Apothekenleiter haben das erkannt und nehmen sich den Tarif des übrigen Bundesgebietes als Vorbild oder zahlen sogar übertarifliche Gehälter.

Nur der SAV bleibt starrköpfig bei seiner Blockadehaltung und ignoriert sowohl den gesunden Menschenverstand als auch den Konsens der anderen Bundesländer. Das liegt vermutlich an der personellen Besetzung dieses Gremiums; anders ist die anhaltende Außenseiter-Rolle wohl kaum zu erklären.

BVA wird Haustarifverträge anbieten

Dem BVA drängt sich schon seit geraumer Zeit der Eindruck auf, dass der SAV nicht die Mehrheit der sächsischen Apothekenleiter vertritt. Damit hat dieser Verband nach Meinung des BVA keine Existenzberechtigung mehr - jedenfalls nicht als Tarifpartner. Der BVA wird denjenigen sächsischen Apothekenleitern, die die Rechtssicherheit gültiger Tarife wiedererlangen wollen, einzelne (Haus-)Tarifverträge anbieten.

Daneben wird der BVA künftig konsequent alle Verstöße sächsischer Arbeitgeber gegen das Arbeitsrecht öffentlich anprangern. Oppenkowski: "Wir wollen mit unseren sächsischen Mitgliedern in die Offensive gehen gegen diesen unverantwortlichen Mangel an Rechtssicherheit".

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