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Statistisches Bundesamt: Es wird mehr Geld für die Gesundheit ausgegeben
Die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit beliefen sich auf 2740 Euro; 1992 lagen sie noch bei 2020 Euro. Diese und eine Vielzahl weiterer statistischer Eckdaten finden sich in der neuen Broschüre "Gesundheitsausgaben und Gesundheitspersonal 2001" des Statistischen Bundesamts, die am 24. April in Berlin vorgestellt wurde.
Von 1992 bis 2001 sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland nominal, d. h. in jeweiligen Preisen, um insgesamt 62,8 Mrd. Euro gestiegen (+ 38,5 Prozent). Zum Vergleich: Das BIP ist zwischen 1992 und 2001 um 28,4 Prozent gewachsen. Der Anteil der Gesundheitsausgaben im BIP lag 1992 bei 10,1 Prozent.
Der größte Ausgabenträger im Gesundheitswesen sind traditionell die gesetzlichen Krankenkassen: Sie erbrachten im Jahr 2001 128,9 Mrd. Euro bzw. 57 Prozent der Gesundheitsausgaben. Die Ausgaben für Arzneimittel (inkl. Verbandmittel), Hilfsmittel, Zahnersatz sowie sonstigen medizinischen Bedarf lagen im Jahr 2001 mit 60,4 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von 27 Prozent erstmals knapp vor den Ausgaben für ärztliche Leistungen (59,6 Mrd. Euro bzw. 26 Prozent).
Private wenden die meisten Kosten auf
Neu bei der Gesundheitsausgabenrechnung 2001 des Statistischen Bundesamtes ist, dass auch die entsprechenden Finanzierungsströme ausgewiesen werden können: Die drei so genannten "primären Finanzierer" (private Haushalte/private Organisationen ohne Erwerbszweck, Arbeitgeber und öffentliche Haushalte) leisten einerseits eigene Gesundheitsausgaben und Einkommensleistungen, andererseits finanzieren sie die Versicherungsleistungen.
Die privaten Haushalte/Organisationen trugen 2001 am stärksten zur Finanzierung des Gesundheitswesens bei: sie wendeten insgesamt 138,6 Mrd. Euro (47 Prozent) hierfür auf. Insgesamt 115,5 Mrd. Euro bzw. 39 Prozent der Gesamtausgaben finanzierten die öffentlichen und privaten Arbeitgeber. 13 Prozent wurden von den öffentlichen Haushalten gezahlt, das entspricht 39,3 Mrd. Euro. Bei den Einkommensleistungen in Höhe von 67,5 Mrd. Euro waren vor allem die Arbeitgeber beteiligt. Sie wendeten 2001 mit 31,6 Mrd. Euro (47 Prozent) den weitaus größten Teil auf, darunter allein 26,8 Mrd. Euro für Entgeltfortzahlungen.
Jeder Zehnte arbeitet im Gesundheitswesen
4,1 Mio. Personen waren am 31. Dezember 2001 im Gesundheitswesen tätig. Damit ist etwa jeder Zehnte in diesem Bereich tätig. Das Personal im Gesundheitswesen stieg in den Jahren 1997 bis 2001 allerdings nur leicht um 0,4 Prozent oder 15 000 Personen. Zwei Drittel des Gesundheitspersonals (2,7 Mio. Personen) arbeiteten im Jahr 2001 Vollzeit. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten lag damit im Gesundheitswesen deutlich niedriger als in der gesamten Wirtschaft (74 Prozent). Jeder Vierte im Gesundheitswesen bzw. 1 Mio. Personen gingen einem Beschäftigungsverhältnis in Teilzeit nach. In der Gesamtwirtschaft betrug der Anteil der Teilzeitbeschäftigten 14 Prozent. Der Frauenanteil im Gesundheitswesen liegt mit 72 Prozent auffällig hoch.
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