Deutsche Versandapotheker: Gut gerüstet für Versandhandel

Köln (bvda/az). "Die Bundesregierung hat Wort gehalten. Künftig können auch deutsche Patienten von den Vorteilen des Arzneimittelversandhandels profitieren" - mit diesen Worten kommentierte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher VersandapothekerInnen (BVDVA), Dr. Thomas Kerckhoff, den Kompromiss der Parteien zur Gesundheitsreform.

Wie aus einer Pressemitteilung des BVDVA hervorgeht, zeigte sich Kerckhoff erfreut, dass ein parteiübergreifender Konsens zur Einführung des Versandhandels besteht. "Daher rechnen wir auch mit einer raschen Umsetzung der gefassten Beschlüsse auf der Grundlage der Regelungen des Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetzes bis zum 1. Januar kommenden Jahres" erklärte Kerckhoff. Die Apotheker des BVDVA seien in der Lage, den Versandhandel in Deutschland praktisch umzusetzen und dabei die hohen Auflagen der Arzneimittelsicherheit voll zu gewährleisten. Nach Auffassung des BVDVA ergänze die Erweiterung des Vertriebsweges von Arzneimitteln überdies folgerichtig die bereits von der Bundesregierung umgesetzten Ansätze zur besseren Versorgung chronisch Kranker.

Die zum Teil bereits erfolgreich eingeführten Disease-Management-Programme (DMP) für Diabetiker haben zum Ziel, Patienten mit einem höheren Behandlungsbedarf intensiver zu versorgen. "Ein Bestandteil dieser intensivierten Versorgung wird auch darin bestehen, diese Patientengruppen in Kooperation mit den Krankenkassen pharmazeutisch zu betreuen." Hier ermögliche die Gesundheitsreform, die pharmazeutische Kompetenz der Apotheker im Gesamtversorgungsprozess zu stärken und zugleich überkommene Marktregelungen zu überwinden.

Schweiz als Vorbild

Der Einsatz der neuen Medien ist nach Kerckhoffs Ansicht hierbei unverzichtbar. Die vorgesehene Regelung stelle sicher, dass Arzneimittel auch in Zukunft ausschließlich durch Apotheker an den Endverbraucher abgegeben werden. Kerckhoff hierzu: "Auch unter den sich verändernden Strukturen ist es die Aufgabe der Apotheker, die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln zu gewährleisten. Jetzt sind alle Apotheker noch stärker gefordert, ihre Kompetenz bei der Gesundheitsberatung einzubringen." Die Bundesregierung habe sich nach Meinung des BVDVA bei den geplanten Ergänzungen der Apothekenbetriebsordnung an dem Schweizer Vorbild orientiert. In der Schweiz werde der Versandhandel seit 1998 erfolgreich praktiziert, erklärt der Versandapothekerverband in seiner Pressemitteilung.

Der Verbandschef kündigte an, dass der BVDVA seine Anstrengungen verstärken werde, pharmazeutische Kompetenz in den politischen Dialog einzubringen, um verlässliche, transparente Standards für den Arzneimittelversandhandel zu entwickeln. Die Vertragsverhandlungen mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen werden im Hinblick auf die Zulassung des Arzneimittelversandhandels zum 1. Januar 2004 intensiviert.

Der Bundesverband deutscher VersandapothekerInnen (BVDVA) ist ein Zusammenschluss von Apothekern und Apothekerinnen, die den pharmazeutischen Arzneimittelversandhandel an den Endverbraucher in Deutschland im Sinne der ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung organisieren werden. Der BVDVA wurde am 27. April 2002 in Köln gegründet.

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