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Intravenöse Arzneimittel: Medikationsfehler häufiger als gedacht

Zumindest in Großbritannien sind Fehler bei der Zubereitung und Verabreichung intravenöser Arzneimittel immer noch ein Grund zur Besorgnis. Wie ein deutsch-britisches Forscherteam im Rahmen einer Studie ermittelt hat, ist rund die Hälfte der intravenös verabreichten Arzneimittel fehlerhaft.

Katja Taxis vom Pharmazeutischen Institut der Universität Tübingen und Nick Barber von der University of London nahmen die Zubereitung und Verabreichung von intravenösen Arzneimitteln in zwei britischen Krankenhäusern unter die Lupe. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" schreiben, erhoben sie an sechs bis zehn aufeinanderfolgenden Tagen auf zehn Stationen Daten über Anzahl, Art und die klinischen Auswirkungen von Fehlern. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1042 intravenöse Arzneimitteldosen bei 106 Patienten verordnet.

Fast die Hälfte der intravenös verabreichten Arzneimittel waren fehlerhaft. Zubereitungsfehler traten bei 32 Dosen auf (7%), Verabreichungsfehler bei 155 Dosen (36%), und beide Fehlerarten zusammen bei 25 Dosen (6%). In ungefähr einem Drittel der Fälle waren die Fehler potenziell schädlich für die Patienten. Die häufigsten Fehler waren die zu schnelle Verabreichung von Injektionen und Fehler bei mehrstufigen Zubereitungen. Um derartige Fehler künftig zu reduzieren, schlagen die Autoren der Studie eine Kombination folgender Maßnahmen vor: eine geringere Anzahl von Arzneimittelzubereitungen auf den Stationen, verbesserte Ausbildung und eine Technologie, die ermöglicht, Injektionen langsam zu verabreichen. kt

Quelle: Pressemitteilung der Universität Tübingen

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