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DAZ aktuell
Folgen der Praxisgebühr: "Gebremster Patientenrückgang" in Arztpraxen
Die Fachärzte waren auch im zweiten Quartal stärker von den sinkenden Fallzahlen betroffen als die Hausärzte. Bei den Hausärzten schwankten die Meldungen zwischen einem Minus von 1,3 Prozent (KV Berlin) bis zu einem Minus von neun Prozent (KV Saarland). Bei den Fachärzten lagen die Rückgänge zwischen 7,5 Prozent (KV Rheinhessen) und 16,5 Prozent (KV Saarland). Weniger Patienten verzeichneten vor allem die Praxen von Gynäkologen und Dermatologen.
Als mögliche Gründe nannte die KBV die Verschreibung von Halbjahresrezepten für die Antibabypille, die Einschränkung der Erstattungspflicht für rezeptfreie Medikamente durch die gesetzlichen Krankenkassen sowie die hohen Medikamentenzuzahlungen. Außerdem haben die Hochrechnungen ergeben, dass die Fallzahlen für den Notdienst in den meisten Regionen weiter gesunken sind. Die KV Saarland meldete einen Rückgang der Notfallbehandlungen um 33 Prozent, die KV Niedersachsen um 24,7 Prozent.
Eine konkrete Bewertung, ob die Einführung der Praxisgebühr steuernde Wirkungen zeigt, kann der KBV zufolge erst am Ende dieses Jahres abgegeben werden. Die KBV geht auch davon aus, dass im Laufe des dritten und vierten Quartals die Zahl der von allen Zuzahlungen befreiten Versicherten deutlich ansteigen wird.
Nach ersten Trendmeldungen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) ist die Zahl der Patienten in Arztpraxen im zweiten Quartal 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund sieben Prozent zurückgegangen. Im ersten Quartal lag diese Zahl noch bei rund zehn Prozent. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sprach von einem "gebremsten Patientenrückgang" infolge der Praxisgebühr.
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