Prisma

Mit Botulinumtoxin Ösophagusspasmen lösen

Botulinumtoxin ist ein äußerst vielseitiges Gift. Zugelassen ist es in Deutschland zwar nur zur Behandlung bestimmter Muskel-Dystonien und -Spasmen, off label wird es jedoch für über 100 Indikationen eingesetzt. Münchner Mediziner prüfen derzeit z. B. seine Wirksamkeit bei Ösophagusspasmen.

Der diffuse Ösophagusspasmus ist eine Transportstörung der Speiseröhre, die mit kräftigen, aber unproduktiven Kontraktionen der Speiseröhre einhergeht. Die Patienten klagen über Schwierigkeiten beim Schlucken und das Gefühl, dass Speisen in der Speiseröhre "hängen bleiben". Zahlreiche Patienten verspüren zudem Schmerzen hinter dem Brustbein, die den Schmerzen bei Herzerkrankungen ähnlich sind. Die Symptome sind für die Patienten ausgesprochen belastend, wirkungsvolle Therapien bislang Fehlanzeige.

Auf der Suche nach neuen Behandlungsmöglichkeiten untersuchen Mediziner aus München derzeit die Wirksamkeit von Botulinumtoxin. Hintergrund des neuartigen Therapieversuchs sind Berichte von anderen motorischen Störungen der Speiseröhre, bei denen die Therapie mit Botulinumtoxin sehr gute Erfolge zeigte. ral

Quelle: Pressemitteilung der Universität München, 16. 3. 2005

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.