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Reisemedizin: Im Flugzeug ist Sauerstoff Mangelware

Mehr als die Hälfte aller Flugpassagiere riskiert während eines Fluges ihre Gesundheit, denn der Sauerstoffgehalt in ihrem Blut sinkt auf eine so niedrige Konzentration, dass sie eigentlich beatmet werden müssten. Das ist das Ergebnis einer von Wissenschaftlern des Belfast City Hospital in der Fachzeitschrift "Anaesthesia" veröffentlichten Studie.

Die Forscher um Susan Humphreys untersuchten den Sauerstoffgehalt von Passagieren auf Langstreckenflügen (über zwei Stunden) und verglichen sie mit den Sauerstoffwerten von Passagieren auf Kurzstreckenflügen. Überraschend zeigte sich, dass die Ergebnisse beinahe identisch waren. Der Sauerstoffgehalt im Blut der Probanden lag am Erdboden bei rund 97 Prozent. Während des Fluges sank er auf ca. 93 Prozent, also um durchschnittlich vier Prozent. "Wir denken, dass die reduzierten Sauerstoffwerte in Kombination mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Dehydration, Immobilität und geringer Luftfeuchtigkeit zu Erkrankungen während und nach eines Fluges führen können", erklärte Humphreys.

Sie führt das Problem auf die immer größeren Höhen zurück, in denen moderne Flugzeuge sich seit einigen Jahren bewegen. Für gesunde Passagiere hat eine kurzfristige Reduktion des Sauerstoffgehaltes keine nachteiligen Auswirkungen, doch für herz- und lungenkranke Patienten könnte dies ein mögliches Gesundheitsrisiko bergen. ral

Quelle: Anaesthesia 60 (5), 458 – 60 (2005); DOI 10.1111/j.1365-044.2005.04124.x

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