- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 2/2007
- Handbuch Selbstmedikation
DAZ aktuell
Handbuch Selbstmedikation
Bild-Werbeaktion: "100 Medikamente, die wirklich helfen"
(diz). Das "Handbuch Selbstmedikation" der Stiftung Warentest schaffte es auf Seite 1 der Bild-Zeitung. Mit dem Beitrag "100 Medikamente, die wirklich helfen!" stellt das Boulevardblatt die OTC-Arzneimittel vor, die nach Ansicht der von der Stiftung engagierten Fachleute, unter ihnen Professor Gerd Glaeske, "wirklich nutzen".
Die Flut der Arzneimittel nimmt die Bild-Zeitung als Einstieg für diesen Beitrag: "Wer blickt da noch durch? Tausende Medikamente und Arzneien gibt’s in Apotheke und Drogerie – aber welche helfen wirklich?" Kaum einer blicke bei der riesigen Menge der Arzneimittel noch durch, resümiert das Blatt und kommt nicht auf die Idee, den Apotheker zu nennen. Als Retter in dieser Flut wird die Stiftung Warentest aufgeführt, die in einer großen Untersuchung die 2000 meistverkauften nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel unter die Lupe genommen habe. Die von der Stiftung engagierten Tester kommen immerhin zu dem Schluss, dass zwei Drittel der freiverkäuflichen Arzneimittel "wirklich gut geeignet sind, um eine Krankheit wirksam zu bekämpfen".
Bild druckt dann eine Liste der 100 wirksamen OTC-Arzneimittel ab, um dem Leser die Gelegenheit zu geben herauszufinden, ob sein Präparat auch dabei ist. Als Testleiter fungierte Professor Gerd Glaeske "Arzneimittelexperte der Uni Bremen", so Bild. Man habe vor allem untersucht, ob der Wirkstoff die vom Hersteller versprochene Wirkung bei einer Erkrankung tatsächlich habe. Der Wirkstoff wurde daraufhin geprüft, ob er veraltet ist oder eine "schlechte Nebenwirkung" hat. Geprüft worden sei auch, "ob die Wirkstoffkombination ein Risiko darstellt und ob mehrere Wirkstoffe wirklich besser helfen". Am Schluss des Artikels findet der Leser den Hinweis auf das "Handbuch Selbstmedikation" der Stiftung Warentest, das er für 34 Euro erwerben kann.
Einen Hinweis auf die (kostenlose) fachkundige Beratung in der Apotheke und darauf, dass es gerade der Apotheker ist, der Hilfe im Dschungel der Medikamente anbietet – das sucht man in diesem Beitrag vergeblich. Das zeigt wieder einmal: Die Apotheke ist in den Medien nicht präsent, wenn es um die fachliche Auskunft geht.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.