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Aus der Hochschule
Proteine zielgenau treffen
Das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bietet promovierten Wissenschaftlern nach einem Auslandsaufenthalt die Möglichkeit, durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe die Befähigung für eine Laufbahn als Hochschullehrerin oder Hochschullehrer zu erwerben. Sie fördert Kolbs Nachwuchsgruppe mit 1,4 Millionen Euro.
Peter Kolb studierte Biochemie und Theoretische Chemie an der Universität Wien und am Karolinska Institut in Stockholm und wurde im Jahr 2006 an der Universität Zürich promoviert. Vor seinem Wechsel nach Marburg hielt sich der gebürtige Österreicher dreieinhalb Jahre lang zu Forschungszwecken in San Francisco auf. Seit 2010 ist er auch Redakteur des "Journal of Postdoctoral Affairs". Das Projekt seiner neuen Nachwuchsgruppe lautet: "Untersuchungen zum besseren Verständnis und zur Vorhersage der Wechselwirkungen von kleinen Molekülen und Proteinen".
"Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Selektivität der Interaktion gelegt, also darauf, wie zielgenau ein Protein getroffen wird", erläutert Kolb. Die Bindung eines kleinen Moleküls an ein krankheitsrelevantes Protein kann zu einer großen erwünschten Wirkung führen; falls das Molekül aber an "falsche" Proteine koppelt, kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen.
Ziel der Forschung ist es, Moleküle mit ganz bestimmten Interaktionsmustern vorherzusagen und bestehende Wirkstoffe zu verbessern. "Solche Moleküle könnten später auch als Werkzeuge eingesetzt werden, um Wechselwirkungen von Proteinen mit anderen Proteinen zu erforschen", erwartet Kolb.
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