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Graue: Hauptverantwortung tragen Betapharm und AOK

HAMBURG (lk). Die Hauptschuld an den Abrechnungsfehlern beim Blutdrucksenker Metoprolol trägt nach Ansicht des Vorsitzenden des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, die Firma Betapharm. Betapharm sei "dem Vernehmen nach vermutlich nur eine Handelsfirma und gar kein echter Hersteller", sagte Graue gegenüber der DAZ.
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Dr. Jörn Graue

Die Firma habe beim Gebot um den AOK-Rabattvertrag offenbar sehr günstige Preise angeboten, um den Zuschlag zu erhalten, ohne lieferfähig zu sein.

Auch den Bundesverband der AOK treffe erhebliche Mitverantwortung, erklärte Graue. Dieser habe nicht überprüft, ob Betapharm überhaupt lieferfähig sei. Außerdem haben Betapharm und der BdO versäumt, Sorge dafür zu tragen, dass die fraglichen Metoprolol-Präparate sofort nach Bekanntwerden der Lieferausfälle aus der Apothekensoftware verschwinden. "Diesen Teil der Verantwortung kann der Bundesverband der AOK nicht auf die Apotheken abschieben", sagte Graue.

Die Apothekerverbände seien durchaus in der Lage und aufgrund der Vertragslage verpflichtet, die Abrechnungsproblematik auf Landesebene mit den dortigen AOK-Verbänden zu klären. Der AOK-Bundesverband müsse sich nicht einmischen, kritisierte Graue.

Außerdem seien in der Zwischenzeit alle Maßnahmen ergriffen worden, um weitere technische und menschliche Fehler bei der Abrechnung von Metoprolol auszuschließen. Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins betonte, dass durch die Bedruckungsfehler keinerlei Schaden entstanden sei. Die Patienten hätten in den Apotheken die richtigen Ersatzarzneien erhalten, Betapharm sei nicht mit dem Herstellerrabatt belastet worden und auch den AOKs sei kein wirtschaftlicher Schaden entstanden. Es handele sich lediglich um nicht beabsichtigte organisatorische Mängel im Abrechnungsprozess.


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DAZ 2011, Nr. 34, S. 19

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