Prisma

Riskante Kombination für Schwangere

Es sind offenbar nicht die Extreme, die für Schwangere und ihre ungeborenen Kinder besonders gefährlich sind, sondern die Kombination aus zwei für sich alleine genommenen leichten Risikofaktoren. So wirkten sich in einer Studie leichtes Übergewicht und ein leicht erhöhter Blutzuckerspiegel zusammen negativer aus als Fettleibigkeit oder ein manifester Schwangerschaftsdiabetes.

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Bisher ging man davon aus, dass Frauen mit starkem Übergewicht oder werdende Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes ihre ungeborenen Kinder und sich selbst besonders hohen gesundheitlichen Risiken aussetzen. Die Kombination beider Faktoren in nur leicht ausgeprägter Form ist jedoch offenbar schädlicher als die einzelnen Extreme, so das Ergebnis einer Studie an über 23.000 Frauen aus neun verschiedenen Ländern. Im Rahmen der Studie wurde unter anderem das Geburtsgewicht der Kinder unter die Lupe genommen. Es ist bei Kindern von adipösen sowie von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes häufig erhöht – und mit einem größeren Risiko für Geburtskomplikationen verbunden. In der Studie wiesen Kinder von stark übergewichtigen und gleichzeitig diabetischen Frauen auch erwartungsgemäß mehr Gewicht auf die Waage als Kinder von gesunden Frauen. Im Schnitt waren es 340 g. Nur 100 g weniger betrug das Durchschnittsgewicht der Kinder von Frauen, die nur leicht übergewichtig waren und nur gering erhöhte Blutzuckerwerte aufwiesen. Es lag damit 50 g höher als das Durchschnittsgewicht von Babys, deren Mütter nur einen Risikofaktor in deutlicher Ausprägung hatten. Die Studienautoren raten daher, Frauen mit der entsprechenden Kombination verstärkt über das Risiko für ihr Kind aufzuklären und stärker hinsichtlich einer Fehlernährung zu intervenieren.


sk


Quelle: Metzger, B. et al.: Diabetes Care 2012



DAZ 2012, Nr. 16, S. 8

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