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Wirtschaft
Neuer Chef gesucht
Alliance Healthcare (II): Lieb weg, Nachfolge unklar
Von der Internetseite ist Lieb schon gestrichen worden. „Ich bestätige, dass Doktor Lieb auf eigenen Wunsch das Unternehmen zum 31. März verlassen hat“, sagte ein Sprecher von Alliance Healthcare. „Ein Nachfolger wird gesucht.“ Lieb war erst voriges Jahr auf den langjährigen Anzag-Chef Thomas Trümper gefolgt, der in den Aufsichtsrat wechselte. Zur Anzag gekommen war der Betriebswirt Lieb im Jahr 2010 als Finanzchef. Im selben Jahr erwarb der britische Großhändler und Apothekenkettenbetreiber Alliance Boots das Frankfurter Traditionsunternehmen. Später wurde der Vorstand von vier auf zwei Mitglieder halbiert. Aktuell gibt es nur noch ein Vorstandsmitglied: Arbeitsdirektor Martin Trotier.
Gerüchte um Nachfolger
Als Nachfolger infrage kommen könnte Dr. Michael Lonsert. Lonsert arbeitete bis Ende 2011 im Vorstand des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio und war dort für den Bereich „Manufacturer Solutions“ zuständig. Derzeit ist er als Berater in der Branche unterwegs. Für die Großhandelssparte in der Londoner Alliance Boots-Zentrale verantwortlich ist zudem mit Wolfgang Mähr ebenfalls ein ehemaliger Celesio-Mann. Die Neubesetzung des Chefpostens könnte schon in Kürze erfolgen.
Seit Monaten hielten sich Gerüchte über Führungsprobleme beim Frankfurter Großhändler. Insbesondere zwischen Lieb und Ornella Barra, die starke Frau im Vorstand der Muttergesellschaft Alliance Boots und dort für den Großhandel zuständig, soll es zu Zerwürfnissen gekommen sein. Die Ertragslage bei Alliance Healthcare ist angesichts der Rabattschlacht auf dem deutschen Markt alles andere als gut. Differenzen soll es unter anderem um die Ausrichtung des Vertriebs gegeben haben. In der Londoner Zentrale kursieren Pläne zur Reduzierung der Vertriebsmannschaft.
Weiter Unruhe um Vivesco-Umfirmierung
Unterdessen reißt die Kritik an der Eingliederung von Vivesco in Alphega, das Apothekennetzwerk von Alliance Boots, nicht ab. Mehrere Apotheker haben angekündigt, Widerspruch gegen den Gesellschafterbeschluss zur Umfirmierung einzulegen, da Stimmenthaltungen nicht satzungsgemäß behandelt worden seien. Der Umfirmierung hatten exakt die notwendigen 75 Prozent der anwesenden Apotheker zugestimmt.
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