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Wirtschaft
McKesson bleibt an Celesio dran
Nach geplatzter Übernahme: Zweiter Anlauf oder Joint Venture?
Man habe mit Celesio viele Gespräche über verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit auch jenseits einer Übernahme geführt, erklärte vergangene Woche McKesson-Chef John Hammergren in San Francisco. „Ganz klar ist ein gemeinsames Joint Venture für uns eine Alternative“, sagte er. Aber auch einen weiteren Übernahmeversuch schloss er nicht aus. Wenn man den Deal unter sinnvollen Bedingungen wieder hinbekommen könne, werde man das tun. Hammergen betonte jedoch, darauf keine zwei Jahre warten zu wollen. McKesson muss eine einjährige Sperrfrist einhalten, bevor das Übernahmeangebot erneuert werden darf.
Auch der Duisburger Mischkonzern Haniel, der nun wieder 50,01 Prozent der Celesio-Anteile besitzt, hält einen zweiten Anlauf für denkbar. Die Übernahme durch die Amerikaner sei „für alle Beteiligten die beste Option“ gewesen, sagte ein Sprecher am Dienstag. Haniel hatte bereits zuvor Bedauern über den gescheiterten Deal geäußert und angekündigt, nun alle Optionen zu prüfen.
Gründe weiter unklar
Über die Gründe für das überraschende Scheitern der Übernahme könne er auch nur spekulieren, erklärte Hammergren. So könnten Anleger schlicht den Termin verpasst haben. Vielleicht hätten einzelne Anleger auch geglaubt, mehr herausholen zu können als das zuletzt auf 23,50 Euro angehobene Gebot von McKesson. Finanzanalysten stützten diese Interpretation. Vielleicht habe aber auch der Hedge-Fonds Elliott, der rund 25 Prozent der Anteile hält, zu hoch gepokert. Laut der „Stuttgarter Zeitung“ hatte Elliott nur 16 Prozent der Aktien übertragen, um für die verbleibenden neun Prozent womöglich später einen höheren Preis erzielen zu können.
Branchenexperten zufolge hat McKesson nun verschiedene Möglichkeiten, doch noch die erforderlichen 75 Prozent von Celesio zu übernehmen:
Zum einen könnten die Amerikaner über den Markt Aktien kaufen. Ab einer Schwelle von 30 Prozent kann McKesson dann ein neues Übernahmeangebot vorlegen.
Zum anderen könnte McKesson schon vor dem Ende der Ein-Jahres-Sperrfrist ein neues Angebot vorlegen, wenn Celesio und die Finanzaufsichtsbehörde Bafin dem zustimmen.
Für Celesio hätte der Zusammenschluss nach eigener Einschätzung große Vorteile gehabt. „Eine Kombination von Celesio und McKesson hätte einen weltweit führenden Anbieter von Healthcare-Services geschaffen und Vorteile für Apotheken, Hersteller, Patienten und andere Kunden sowie für unsere Mitarbeiter gebracht“, hatte Celesios Vorstandssprecherin Marion Helmes erklärt. Celesio sei aber auch als eigenständiges Unternehmen gut und wettbewerbsfähig aufgestellt.
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