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Wirtschaft
Sanofi: Warten auf den neuen Chef
Auf den Nachfolger von Chris Viehbacher warten viele Aufgaben
Nach dem Rauswurf von Chris Viehbacher soll der neue Konzernlenker bis Ende des laufenden Quartals präsentiert werden, kündigte Übergangschef Serge Weinberg letzten Donnerstag bei der Vorlage der Jahreszahlen für 2014 an. „Die Suche nach einem neuen CEO ist auf einem guten Weg“, verkündete er. Ob bereits eine Entscheidung gefallen sei, sagte er nicht. Fest steht aber, dass es kein Eigengewächs sein soll. Der neue Chef soll von außen kommen, ein ausgewiesener Experte für die Pharmabranche sein und vor allem den US-Markt gut kennen. Und er werde „viel zu tun haben“ – vor allem auch mit Blick auf die Konzernstrategie. Die Personalentscheidung müsse nicht zwangsläufig am letzten Tag des laufenden Quartals veröffentlicht werden, sondern könne auch früher fallen.
Dass sich der nächste Sanofi-Chef vor allem in den USA gut auskennen soll, hat einen guten Grund: Sie sind für Sanofi mit Abstand der wichtigste Ländermarkt. Der Konzern, der vor allem mit Diabetes-Mitteln sein Geld verdient, erzielt dort rund ein Drittel seines Umsatzes – und steht vor Herausforderungen. Derzeit kabbeln sich die Franzosen in Amerika bei ihrem wichtigsten Umsatzbringer, dem Insulin Lantus, vor allem mit dem dänischen Konkurrenten Novo Nordisk. Lantus macht etwa ein Sechstel des Gesamtumsatzes von Sanofi aus. Im Frühjahr 2015 läuft das Patent allerdings aus. Zwar dürfte es noch ein wenig dauern bis Nachahmer-Medikamente auf den Markt kommen, aber mehrere Präparate sind in Vorbereitung. Sanofi hofft, mit dem neuen Insulin Toujeo einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben. Toujeo soll unter anderem dazu führen, dass weniger Patienten einen Zuckerschock erleiden. Die Zulassung wird im ersten Halbjahr 2015 erwartet.
Mit dem Cholesterinsenker Praluent steht neben weiteren Medikamenten außerdem ein weiterer möglicher Blockbuster in den Startlöchern.
2014 gab es beim Gewinn einen deutlichen Zuwachs: Der Überschuss lag mit rund 4,4 Milliarden Euro sogar um knapp ein Fünftel höher als 2013. Dabei kamen Sanofi aber vor allem Bewertungseffekte zugute, die für das Unternehmen nicht zahlungswirksam sind. Bereinigt um solche Effekte wuchs der Gewinn um 2,4 Prozent. Als Dividende will Sanofi seinen Aktionären 2,85 Euro zahlen. |
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