DAZ aktuell

Patienten zahlen mehr

Aufzahlungen stark angestiegen

BERLIN (lk) | Als Folge der von den gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr verordneten Senkung der Festbeträge für Arzneimittel ist die Anzahl der notwendigen Aufzahlungen durch die Patienten drastisch um 50 Prozent gestiegen. Nach Angaben von IMS Health waren 2013 für 4,1 Prozent der abgegebenen Packungen Aufzahlungen nötig, im vergangenen Jahr bereits bei 6,1 Prozent der Packungen.

Insgesamt mussten im vergangenen Jahr die Patienten 115 Millionen Euro auf verschriebene Medikamente aufzahlen. Gegenüber 2013 ist das eine Steigerung um 22 Prozent. Aufzahlungen fallen primär bei nicht mehr patentgeschützten Präparaten (sog. Alt-Originale) und Generika an: 55 Prozent der Aufzahlungen entfallen auf Alt-Originale, 18 Prozent auf Generika und 16 Prozent auf patentgeschützte Präparate.

Für zulasten der GKV verordnete Arzneimittel müssen Patienten eine Zuzahlung in Höhe von zehn Prozent des Arznei­mittelpreises – mindestens aber fünf Euro und maximal zehn Euro – leisten, sofern nicht ein Befreiungstatbestand vorliegt. Hinzu kommen bei Festbetragsprodukten, deren Listenpreis über dem Festbetrag liegt, eine Aufzahlung in Höhe der Differenz zwischen Listenpreis und Festbetrag. Eine zunehmende Anzahl von Herstellern war im vergangenen Jahr nicht bereit, die Preise den gesenkten Festbetragswerten anzupassen.

Arzneimittel, für die ein Rabattvertrag abgeschlossen wurde, können von den Kassen von der Aufzahlung befreit und die Patienten damit entlastet werden. Über diesen „Mehrkostenverzicht“ reduzierte sich die Auf­zahlung in 2014 um 11,9 Millionen Euro. |

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