Wirtschaft

PKV verliert Mitglieder

Immer mehr Ältere wechseln in Billig-Tarife

cha | Zwischen 2012 und 2015 wechselten gut 609.000 Privatversicherte in eine gesetzliche Krankenkasse, den umgekehrten Weg gingen nur knapp 520.000 Versicherte – das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf Daten der Bundesregierung, welche die Linke im Bundestag angefordert hatte.

Damit verloren die privaten Krankenkassen in fünf Jahren 189.000 Versicherte. Im vergangenen Jahr waren rund 8,8 Millionen Menschen privat versichert, während es 2012 noch fast neun Millionen waren.

Dieser Trend könnte sich noch verstärken: Wegen der steigenden Kosten und der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt hatte der Verband der privaten Krankenversicherung vor Kurzem angekündigt, dass es 2017 zu deutlichen Beitragserhöhungen kommen werde. Wie die Saarbrücker Zeitung weiter berichtet, machen früheren Untersuchungen zufolge die Beitragssteigerungen vor allem äl­teren Privatversicherten zu schaffen; diese wechselten vermehrt in billigere, im Leistungsumfang stark eingeschränkte Tarife.

Lauterbach buhlt um PKV-Mitglieder

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist ohnehin der Ansicht, dass die PKV überflüssig ist. Nun wies er laut einem Bericht des Handelsblatts darauf hin, dass schon heute mancher Rentner 1200 Euro Beitrag im Monat bezahlen müsse. Er versprach allen Betroffenen Hilfe. „Wir werden Älteren einen Ausweg aus der privaten Versicherung öffnen.“ Das werde Teil des Wahlprogramms der SPD werden, sagte Lauterbach. |

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