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Kurz gemeldet: Es tut sich nichts - Unbürokratische Versorgung von Flüchtlingen - Zugang zur Cochrane-Library in der Schweiz
Es tut sich nichts
Eigentlich sollte das geplante Antikorruptionsgesetz demnächst in Kraft treten, doch derzeit hängt es im Rechtsausschuss des Bundestags fest. Grund sind weiterhin Bedenken, die geplanten Regelungen seien zu ungenau. Auf Nachfrage hieß es aus Unionskreisen, dass es bisher weder einen konkreten Zeitplan gegeben habe, noch dass ein solcher inzwischen existiere. Von Verzögerungen will man hier daher nicht sprechen. Es gebe derzeit Gespräche. Ziel sei es, im ersten Quartal 2016 das Gesetzesvorhaben abzuschließen. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erklärte gegenüber der DAZ, dass er von der Verzögerung überrascht sei und die Gründe, die dazu geführt haben, nicht nachvollziehen könne. Auch vonseiten der Grünen gibt es Kritik: „Angesichts des langen Vorlaufes und dessen, dass der Gesetzentwurf seit Langem vorliegt, ist mir unverständlich, dass es erneut zu Bedenken und Verzögerungen durch die CDU kommt“, sagte Maria Klein-Schmeink gegenüber der DAZ.
Unbürokratische Versorgung von Flüchtlingen
In Sachsen-Anhalt fordern Apotheker, Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten eine einheitliche und möglichst unbürokratische medizinische Versorgung von Flüchtlingen. Dabei helfen würde aus ihrer Sicht die Einführung einer Gesundheitskarte für Asylsuchende. Nicht nur bundesweit gibt es große Unterschiede bei der medizinischen Versorgung von Asylsuchenden nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Auch innerhalb eines Bundeslandes läuft nicht alles nach einheitlichen Maßstäben. Die bisherige Praxis verunsichere Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheker gleichermaßen, betonen die Heilberufler in Sachsen-Anhalt in einer gemeinsamen Erklärung. Sie weisen darauf hin, dass ihre Arbeit durch die unterschiedlichen Leistungsangebote für die Hilfe suchenden Menschen in den einzelnen Landkreisen erschwert werde. Geändert werden könne dies, indem landesweit eine einheitliche Gesundheitskarte eingeführt würde. Zudem müsse eine geeignete Form für einen länderübergreifenden Datenaustausch gefunden werden, etwa um den Impfstatus untereinander auszutauschen.
Zugang zur Cochrane-Library in der Schweiz
Seit Jahresbeginn haben alle Schweizer einen kostenlosen Zugang zur Cochrane-Library. Die Schweizer Akademie der Medizinischen Wissenschaften hat sich mit dem Bundesamt für Gesundheit und Universitätsbibliotheken zusammengetan, um die Cochrane-Datenbanken allen Bürgern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Damit gehören die Eidgenossen zu der Hälfte der Menschheit, die durch Nationallizenzen oder spezielle Programme für Entwicklungsländer frei zugreifen können. In Deutschland müssen Apotheker, Ärzte und andere Interessierte im Normalfall in die eigene Tasche greifen, um auf die neuesten Übersichtsartikel zugreifen zu können. Eine Nationallizenz gibt es nur für Universitätsbibliotheken. Frei zugänglich sind lediglich kurze Zusammenfassungen und Artikel, die älter als ein Jahr sind.„Nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Anwendung ist es von zentraler Bedeutung, dass die vorhandene wissenschaftliche Evidenz ohne Reibungsverluste verfügbar ist“, sagt Gerd Antes, der das Deutsche Cochrane-Zentrum in Freiburg leitet. Doch bisherige Initiativen sind hierzulande gescheitert.
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