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Gesundheitspolitik
DocMorris bezahlt Werbe-Blogger
Hauptinhalte der neuen PR-Kampagne sind laut der dazugehörigen Internetseite mit dem Namen „Die Apotheke für morgen“ Digitalisierung, Selbstbestimmung und Individualität. Das Ziel der Kampagne beschreibt ein DocMorris-Sprecher so: „DocMorris möchte damit einen gesellschaftlichen sowie politischen Anstoß zum ‚neuen Denken‘ in Bezug auf Digitalisierung und Fortschritt zum Wohle des Patienten im Gesundheitswesen geben.“
Da der Versender als Zielgruppe offenbar vornehmlich jüngere Menschen sieht, nutzt er auch das „Influencer-Marketing“: Hierbei bezahlen Unternehmen Meinungsmacher im Netz dafür, die jeweilige Werbebotschaft via Internet-Blogs, Foren oder sozialen Medien zu verbreiten.
Ein Beispiel ist die Bloggerin „Béa“ aus dem Portal „Tollabea“, in dem sich die Nutzer u. a. über die Eltern-Kind-Beziehung und Haushaltsthemen austauschen. In ihrem Beitrag mit dem Titel „Wie geht’s uns morgen? – Werbung für DocMorris und Gedanken zur Zukunft“ schreibt die Bloggerin, der Auftrag von DocMorris sei ihr sehr gelegen gekommen, weil das Thema Online-Apotheken sie schon länger beschäftige. Zur Aussage, dass Versandhändler die Apotheken vor Ort kaputtmachen, erklärt „Béa“: „Ich sehe das anders, und ich hoffe, ich kann euch kurz auf eine Gedankenreise zum Thema Zukunft und #wiegehtsunsmorgen mitnehmen.“ Grundsätzlich scheint die Bloggerin aber auch nicht allzu viel Angst davor zu haben, dass viele Apotheken schließen. Denn: „Ja, das Ende der Welt, wie wir sie kennen, kommt immer wieder – und das ist auch gut so. Die Zukunft ist meistens anders, als jede Generation bislang so dachte.“ Als Antwort auf die Frage, ob die Menschen irgendwann ohne Beratung und Notversorgung dastünden, schreibt die „Béa“: „Ohne Beratung garantiert nicht. Denn die Digitalisierung ist schon so weit, dass dies kein Problem ist. DocMorris bietet gleich eine sogenannte Multi-Channel-Beratung an.“ Aber auch in Sachen Notversorgung sei sie zuversichtlich. Denn: „Die großen Lieferdienste machen schon heute in den Großstädten vor, wie in Zeiträumen von weniger als zwei Stunden jedes Päckchen jeden erreicht. Die Dörfer werden in einigen Jahren nachziehen. Und irgendwann erledigen das auch die autonomen Geräte – ob Autos, Roboter oder Drohnen.“
Ähnliche Beiträge gibt es bei der Bloggerin „Phinabelle“, beim Beauty- und Lifestyle Blog „Glam & Shine“ und auch auf dem sozialen Netzwerk Instagram. |
Lesen Sie hierzu auch den Artikel "Nicht das erste Mal" in dieser AZ-Ausgabe.
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