Gesundheitspolitik

Bottroper Zyto-Prozess erschüttert die Branche

Hexal widerspricht Kofferraumgeschäften / Lauterbach: Krebstherapie nur in Spezialkliniken

az | Kaum ein Prozess gegen einen Apotheker dürfte die Republik je so erschüttert haben wie das Verfahren gegen den Bottroper Zyto-Apotheker. Ihm wird vorgeworfen, jahrelang monatlich viele Hundert Zytostatikazubereitungen hergestellt und von den Krankenkassen hierfür viele Millionen bekommen zu haben, ohne dass die abgegebenen Krebsmittel tatsächlich die verordneten Wirkstoffmengen enthielten.

Nach monatelangen Ermittlungen läuft nun der Prozess vor dem Landgericht Essen. Die Rechtsanwälte von Peter S. berufen sich auf Schwarzmarkteinkäufe beim Hexalvertreter; dem wird von der Firma Hexal jedoch heftigst widersprochen. Zudem bezweifeln die Verteidiger die Ergebnisse der Laboranalysen – auch das lassen die betroffenen Labore nicht auf sich sitzen. Die Politik kann dazu natürlich nicht schweigen: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vorgeschlagen, die gesamte Krebstherapie nur noch in spezialisierten Kliniken durchzuführen, da dort die Betrugsgefahr geringer und die Qualitätskontrolle besser sei. |

Lesen Sie zu diesem Thema auch folgende Artikel in dieser AZ-Ausgabe:

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.