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Gesundheitspolitik
Kommentar: Kein Impfen um jeden Preis
Droht das Thema „Impfende Apotheker“ zu einem Politikum zu werden? Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn beim diesjährigen Apothekertag durchblicken ließ, er könne sich Impfungen in Apotheken durchaus vorstellen, kamen auch schon die ersten Reaktionen. Während die Mehrheit der Apotheker laut Umfragen und einzelnen Statements meint, hierdurch ihre heilberufliche Kompetenz zu stärken und zu einer höheren Durchimpfungsrate in der Bevölkerung beitragen zu können, sind Vertreter der Ärzteschaft davon erwartungsgemäß weniger begeistert. Umstritten ist nämlich, ob tatsächlich die Impfquote gesteigert werden kann. „Nein“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, beim Deutschen Kongress für Patientensicherheit in der vergangenen Woche, dies gelinge nur durch „Vernunft und Aufklärung“. Doch der Minister hat gesprochen und könnte die Stoßrichtung bereits vorgegeben haben. Schafft es die Ärzte-Lobby dennoch sich dagegenzustemmen? Am Ende wird es Spahn wahrscheinlich darum gehen, die nötigen Alternativen für das Rx-Versandverbot und die Arzneimittelpreisbindung in der Hand zu halten. Unter dieser Prämisse ist es gar nicht so unklug, dass sich die ABDA bei diesem Thema bisher zurückgehalten hat. Würde sich die Apothekerschaft nämlich offiziell dazu entschließen, mit dem Impfen eine neue Dienstleistung anbieten zu wollen, wäre es für Spahn ein noch leichteres Spiel, die pharmazeutische Grundleistung rund um das Arzneimittel vermehrt in die Verantwortung der Versender zu legen. Darüber sollten sich auch die derzeitigen Impfbefürworter unter den Apothekern klar werden.
Dr. Armin Edalat, Chefredaktion der AZ
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