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Gesundheitspolitik
Kommentar: Mehr als nur Kontrolle
Das ist ein starkes Signal aus Niedersachsen: Ab 2022 muss jede Klinik Stationsapotheker einsetzen. Einstimmig hat das der Landtag vergangene Woche beschlossen. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen sieht das neue Krankenhausgesetz vor, um die Patientensicherheit deutlich zu verbessern. Die Abgeordneten stehen fraktionsübergreifend hinter den Neuregelungen, die die Landesregierung vorgeschlagen hatte. Dass sich Politiker dafür einsetzen, die Apotheker mit ihren Kompetenzen besser in die Versorgung zu integrieren, und den Worten auch Taten folgen, ist wirklich bemerkenswert. So was erlebt man auf Bundesebene aktuell leider weniger. Dort lässt man den Berufsstand und die Apotheken vor Ort beim Versandhandelskonflikt seit Jahren lieber hängen. Dabei existierten auch in Niedersachsen zum Teil „rechtliche Bedenken“, die man aber der Sache wegen ignoriert und das Gesetzesvorhaben nun einfach umsetzt. Was vielleicht einen Unterschied macht, ist die Emotionalität und Dramatik, aus der die Stationsapotheker entstanden sind. Dem früheren Pfleger Niels H. wird hundertfacher Mord vorgeworfen. Taten, deren Wiederholung man in Zukunft u. a. durch Stationsapotheker zu verhindern versucht. Doch muss es erst zu solch tragischen Ereignissen kommen, damit Politiker Notwendigkeiten erkennen und anfangen zu handeln? Fest steht, dass die Stationsapotheker eine große Chance für den gesamten Berufsstand sind. Wenn nämlich einmal mehr deutlich wird, dass Apotheker eben nicht nur kontrollieren und distribuieren, dann liefert der Norden bald weitere wichtige Argumente für die Auseinandersetzung mit der Gesundheitspolitik in Berlin.
Dr. Armin Edalat
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