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Gesundheitspolitik
Globuli: Grüne streiten weiter
Vorstand will Homöopathie vom Parteitag fernhalten
Auslöser des Glaubenskriegs ist der Antrag „Echter Patient*innenschutz: Bevorteilung der Homöopathie beenden!“, in dem „eine wissenschaftlich fundierte, faktenbasierte und solidarisch finanzierte medizinische Versorgung für alle“ gefordert wird. Die Finanzierung von „nachweislich nicht über den Placeboeffekt hinaus wirksamen Behandlungsmethoden“ sei mit diesem Grundsatz unvereinbar“. (s. AZ 2019, Nr. 42, S. 8). Allerdings hat die Homöopathie bei den Grünen mächtige Fürsprecher, was sich nicht nur an den Reaktionen auf der Antragswebsite, sondern auch an entsprechenden Gegenanträgen zeigt. Für die Bundesdelegiertenkonferenz lässt dies heftige Diskussionen erwarten – keine schönen Aussichten für die Parteispitze, verdanken die Grünen ihre guten Umfragewerte nicht zuletzt auch der Tatsache, dass sie in den vergangenen Monaten sehr geschlossen auftraten. Durchaus verständlich ist daher der Versuch des Bundesvorstands, die unliebsame Diskussion von der Bundesdelegiertenkonferenz in ein Fachgespräch auszulagern. Fraglich ist jedoch, ob dies gelingt. Denn die Homöopathiekritiker sind damit nicht einverstanden. Antragsteller Tim Demisch twitterte am vergangenen Dienstag: „Eine gesundheitspolitische Fachkonferenz – wie der Bundesvorstand sie anstatt einer Diskussion auf der #BDK19 vorschlägt – kann nicht die (Kompromiss-) Lösung der Frage sein, ob wir uns zur Wissenschaft bekennen.“
Bremer Ärztekammer: Keine Homöopathie-Weiterbildung
Gegenwind bekommt die Homöopathie auch aus der Ärzteschaft. Die Delegierten der Bremer Ärztekammer haben entschieden, dass es ab Juli 2020 keine anerkannten Weiterbildungen und Prüfungen für Ärzte zum Thema Homöopathie mehr geben wird. Heidrun Gitter, Präsidentin der Bremer Ärztekammer, äußerte gegenüber dem Weser Kurier: „Eine strukturierte Weiterbildung inklusive Lehrplan und Prüfungen für Verfahren und Mittel anzubieten, deren Wirkung wissenschaftlich nicht nachvollziehbar ist, das fanden wir etwas albern.“ |
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