Arzneimittel und Therapie

Aus Krebs wird Fett

Neuer Ansatz im Kampf gegen Metastasen

rr | Tumorzellen spielen nicht regelkonform: Sie machen sich einen zellulären Prozess aus der embryonalen Entwicklung zunutze, um sich an veränderte Bedingungen anzupassen und zu streuen. Mit dieser Wandlungsfähigkeit könnten sie aber ein Eigentor schießen.
Foto: chagpg – stock.adobe.com

Bösartige Krebszellen sind in der Lage, die sogenannte epithelial-mesenchymale Transition (EMT) zu reaktivieren, die es ihnen ermöglicht, den primären Tumor zu verlassen und in entfernten Organen Metastasen zu bilden. Einem Forscherteam der Universität Basel ist es nun im Tierexperiment gelungen, mit einer Kombinationstherapie Brustkrebszellen zu zwingen, sich in Fettzellen umzuwandeln, die sich nicht mehr teilen können und von normalen Fettzellen kaum zu unterscheiden sind. Dadurch wird die Tumorinvasion in das um­liegende Gewebe und in Blutgefäße unterbunden.

Als Arzneistoffe zum Einsatz kamen der Kinaseinhibitor Trametinib (Mekinist®), der zur Behandlung des nicht-resezierbaren oder metastasierenden Melanoms mit BRAF-V600-Mutation zugelassen ist, und das Antidiabetikum Rosiglitazon, das in der EU und in der Schweiz im Herbst 2010 wegen kardiovaskulärer Risiken vom Markt genommen wurde. |

Quelle

Ishay-Ronen D et al. Gain Fat-Lose Metastasis: Converting Invasive Breast Cancer Cells into Adipocytes Inhibits Cancer Metastasis. Cancer Cell 2019;35(1):17-32

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