Prisma

Frühstück oder lieber kein Frühstück?

Datenlage bleibt unklar

rr | „Ohne Frühstück geht man nicht aus dem Haus“, besagt eine Regel aus der Kinderstube. Wenn es im Erwachsenenalter dann ums Abnehmen geht, verzichten viele auf die erste Mahlzeit am Tag – einer Metaanalyse zufolge ist dieser Ansatz nicht grundsätzlich falsch.
Foto: exclusive-design – stock.adobe.com

Die Idee dahinter: Frühstück auslassen und damit Kalorien für später sparen. Oder isst man dafür umso mehr in der zweiten Tageshälfte und verbrennt weniger? Um die Frage nach dem Sinn der vermeintlich wichtigsten Mahlzeit am Tag zu klären, werteten australische Forscher 13 randomisierte Studien aus Industrieländern aus, darunter sieben, die das Körpergewicht von Frühstücksessern im Vergleich zu Frühstücksverschmähern verglichen, und zehn, die die Energieaufnahme untersuchten. Die Metaanalyse ergab einen kleinen Gewichts­unterschied zugunsten der Teilnehmer, die das Frühstück übersprungen haben (mittlere Differenz 440 g). Zudem war die täg­liche Gesamtenergie-Aufnahme mit Frühstück etwas höher (mittlere Differenz, 259,79 kcal/Tag). So gesehen sollte abnehmwilligen Erwachsenen nicht zum Frühstücken geraten werden. Allerdings sind die Studien meist von geringer Qualität und die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren, so die Autoren.

Die internationalen Empfehlungen tendieren mehrheitlich pro Frühstück. Im Vereinigten Königreich warnt man ausdrücklich: „Das Überspringen des Frühstücks wird Ihnen nicht helfen, Gewicht zu verlieren. Sie könnten auf wichtige Nährstoffe verzichten und am Ende des Tages mehr naschen, weil Sie sich hungrig fühlen.“ Das letzte Wort wurde in dieser Sache aber wohl noch nicht gesprochen. |

Quelle

Sievert K et al. Effect of breakfast on weight and energy intake: systematic review and ­metaanalysis of randomised controlled trials. BMJ 2019;364:142

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.