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Wirtschaft
Corona: Herausforderungen und Chancen für Phoenix
Mannheimer Pharmadienstleister baut Marktposition in Europa aus
Phoenix baut seine Marktposition als führender Gesundheitsdienstleister in Europa weiter aus. Auch 2020 konnte das Mannheimer Unternehmen stärker wachsen als der Gesamtmarkt. Während die europäischen Pharmamärkte um durchschnittlich 3,3 Prozent gewachsen sind, verbuchte die Phoenix Group, die in 27 Ländern mit 161 Niederlassungen aktiv ist, ein Wachstum um 4,0 Prozent. Die Gesamtleistung, bestehend aus den Umsatzerlösen und bewegten Warenvolumen, betrug knapp 36 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz wird mit 28,2 Milliarden Euro angegeben – das sind rund 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im letzten Geschäftsbericht las man noch von einer Umsatzsteigerung in Höhe von fast 6 Prozent. Dieser Effekt war einer Akquisition in Rumänien geschuldet.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 653,4 Millionen Euro um 8,3 Prozent höher als im Vorjahr. Um die langfristige Finanzierung der Unternehmensgruppe zu sichern, hat Phoenix im Juli 2020 eine Anleihe im Wert von 400 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert, berichtet der kaufmännische Geschäftsführer (CFO) Helmut Fischer. Hinzu kommt ein klassisches Sparkassen-Schuldscheindarlehen in Höhe von 200 Millionen Euro.
Jeden dritten Euro setzt man in Deutschland um
In Europa beschäftigt die Unternehmensgruppe mehr als 39.000 Mitarbeiter (Deutschland: 4400). Während die Phoenix Group in dreizehn europäischen Ländern ausschließlich als Pharmagroßhändler auftritt, betreibt sie in 14 Staaten insgesamt mehr als 2800 eigene Apotheken. Mit weiteren 13.500 Apotheken bestehen Kooperationsverträge.
Der deutsche Gesundheitsmarkt hat für die Phoenix Group traditionell eine große Bedeutung. Der Umsatzanteil in der Unternehmensgruppe der hiesigen Geschäftstätigkeit liegt stabil bei etwa 34 Prozent. Der Umsatz nahm hierzulande gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent bzw. 491,9 Millionen Euro auf insgesamt 9,7 Milliarden Euro zu. Mehr als 9600 deutsche Vor-Ort-Apotheken werden aus 20 Niederlassungen mit Waren versorgt.
Vorstandsvorsitzender der Phoenix Group, Sven Seidel, zeigt sich mit der Entwicklung sehr zufrieden: Trotz hoher Nachfragevolatilität habe man Umsatz und Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr steigern können. Nachfragespitzen seien in Zusammenarbeit mit den Apotheken auch in Pandemie-Zeiten zuverlässig bedient worden. Seidel sieht die Groß- und Einzelhandelsaktivitäten der Phoenix Group als Rückgrat der Gesundheitsversorgung in Europa. Man sei der Verantwortung für Patienten auch in Pandemie-Hochzeiten gerecht geworden.
So konnte man während der zurückliegenden Zeit in der Corona-Krise den Betrieb in fast allen 2800 eigenen Apotheken im EU-Ausland aufrechterhalten. Von den europaweit 161 Niederlassungen war lediglich eine für vier Tage zur Desinfektion geschlossen, ohne dass es zu nennenswerten Lieferausfällen in der jeweiligen Region kam. Wie die Wettbewerber ist auch Phoenix als Großhandlung in den nationalen Impfkampagnen logistisch involviert, vor allem in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich. In der Schweiz und dem Vereinigten Königreich werden darüber hinaus sogar Corona-Impfungen in den eigenen Apotheken bzw. eigenen Impfzentren durchgeführt. Ab Juni sollen die Impfaktivitäten auch in Litauen ausgerollt werden.
Erwartungsgemäß nehmen die Digitalisierungsaktivitäten bei Phoenix aktuell einen sehr hohen Stellenwert ein. Man baue an E-Commerce-Lösungen für Apotheken und Kunden, erklärt Seidel, digitalen Angeboten, wie Telemedizin-Anwendungen und Click&Collect-Lösungen.
Für das nun angelaufene Geschäftsjahr geht der Phoenix-Vorstand von einem Umsatzanstieg leicht über dem Wachstum der europäischen Pharmamärkte aus. Die Zuwächse sollen sich in fast allen Märkten widerspiegeln. Das Ergebnis vor Steuern wird auf Vorjahresniveau prognostiziert. |
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