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Prisma
Antibiotische Zeckenspucke
Enzyme schützen die Zecke vor einer Infektion
us | Zecken können mit ihrem Stich verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen, so zum Beispiel die Lymeborreliose. Das dafür verantwortliche Bakterium Borrelia burgdorferi kann den Zecken selber nichts anhaben. Weniger bekannt ist, dass Zecken sich beim Biss auch selbst mit Krankheiten anstecken können, etwa mit Bakterien, die auf der Haut des Wirtes angesiedelt sind. In einer Publikation im Fachmagazin Cell berichten amerikanische Biochemiker nun von der Entdeckung eines Proteins im Speichel und den Gedärmen von Zecken, das die Parasiten vor pathogenen Bakterien beschützen könnte. Es handelt sich um den Domesticated Amidase Effector 2 (dae2), ein Gen, das für ein Protein kodiert und das vermutlich durch horizontalen Gentransfer von Bakterien erworben wurde. Es wirkt besonders gut gegen grampositive Bakterien, die auf der Haut von Säugetieren vorkommen, indem es deren Zellwand abbaut. Mit dem Speichel der Zecke gelangt das antibakterielle Enzym in die Bissstelle. Um zu testen, welche Auswirkungen die Abwesenheit von dae2 auf das Überleben von Zecken hat, inhibierten die Forscher die Expression des Gens bei Zecken vor einer Blutmahlzeit an einer Maus. Im Anschluss fanden die Wissenschaftler höhere Staphylokokken-Konzentrationen in den beeinträchtigten Zecken als in unbehandelten Kontrolltieren. Drei Tage nach der Mahlzeit waren die Zecken ohne dae2 im Speichel außerdem kleiner und leichter, was darauf hindeutet, dass die vom Wirt erworbenen Bakterien sich negativ auf die Gesundheit der Zecke auswirken. Ungünstig für den Menschen ist, dass die gramnegativen Borrelien offenbar resistent gegenüber dae2 sind. |
Literatur
Hayes BM et al. (2020) Ticks Resist Skin Commensals with Immune Factor of Bacterial Origin. Cell 183(6):1562-1571.e12. https://doi.org/10.1016/j.cell.2020.10.042
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