Robuste Immunantwort auch bei asymptomatischem Verlauf

In der prospektiven Beobachtungs­studie, die nun als Preprint zur Verfügung steht, wurden 328 Haushalte aus Baden-Württemberg mit mindestens einem SARS-CoV-2-positiv getesteten Familienmitglied intensiv begleitet. Bei 548 Kindern im Alter von sechs bis vierzehn Jahren und 717 Erwachsenen wurden drei bis vier Monate nach Infektion des Indexpatienten Antikörper gegen SARS-CoV-2 bestimmt und Befragungen zu Symptomen durchgeführt. 279 Haushalte (402 Kinder, 569 Erwachsene) wurden circa ein Jahr nach Erstinfektion des Indexpatienten erneut untersucht.

Beim ersten Untersuchungstermin wurde nur bei einem Drittel der Kinder (34%) eine Ansteckung im Sinne einer zurückliegenden Infektion nachgewiesen, im Vergleich dazu war mehr als jeder zweite Erwachsene seropositiv (58%). Eine asymptomatische Infektion trat dabei bei Kindern fünfmal häufiger auf als bei Erwachsenen (44,9% versus 8,7%). Dennoch wiesen Kinder signifikant höhere Antikörperspiegel auf und ihre Immunantwort erwies sich zudem im zeitlichen Verlauf als robuster. Während 17,1% der genesenen Erwachsenen eine Seroreversion zwischen den beiden Messzeitpunkten erlebten, „ver­loren“ nur 3,8% der Kinder nach elf bis zwölf Monaten ihre Antikörperantwort gegen verschiedene SARS-CoV-2-Epitope. Eine gute Nachricht für alle: Weder bei Kindern noch bei Erwachsenen waren Unterschiede in der Güte der humoralen Immunantwort in Abhängigkeit davon festzustellen, ob eine symptomatische Erkrankung vorlag oder nicht und sie korrelierte nicht mit dem Auftreten bestimmter Symptome. |