Wirtschaft

DocMorris verliert Kunden

Umsatz- und Kundenrückgang im ersten Halbjahr 2023

ts | Der Schweizer Arzneimittel-Versandhändler DocMorris (ehemals Zur Rose Group) musste im ersten Halbjahr 2023 sowohl in Deutschland als auch in Europa deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen. Das Betriebsergebnis ist aber nach wie vor tiefrot. Bemerkenswert ist auch, dass die Zahl der aktiven Kunden deutlich nachgegeben hat.

Auch wenn sich das Management bemühte, die positiven Entwicklungen der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2023 heraus­zustellen: Der nüchterne Blick auf die Geschäftszahlen zeigt, dass beim Umsatz die Minuszeichen dominieren und das Betriebs­ergebnis unter dem Strich nach wie vor deutlich negativ ausfällt. So sank im ersten Halbjahr der Außenumsatz gegenüber den ersten sechs Monaten 2022 um 21 Prozent auf 501,4 Millionen Schweizer Franken. Prozentual ähnlich stark sank das Geschäft in Deutschland von 594,3 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2022 auf nunmehr 468,5 Millionen Franken in den ersten sechs Monaten 2023. Dabei spiegelt die Umsatzreduktion laut DocMorris die Optimierung der Marketingausgaben und die Fokussierung auf profitablere Umsätze wider. Parallel verlief die Entwicklung im Europageschäft.

Immerhin verweist DocMorris darauf, im zweiten gegenüber dem ersten Quartal 2023 ein Umsatzplus von zwei Prozent erreicht zu haben. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Umsätze und das operative Ergebnis des Schweizer Geschäfts, das im Mai an die Migros-Tochter Medbase verkauft wurde, nicht mehr kon­solidiert werden.

Ergebnis immer noch negativ

Die Entwicklung des Ergebnisses weist zwar aufwärts, liegt aber nach wie vor deutlich im negativen Bereich. So stieg das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (Ebitda) von -54,7 Millionen Franken in der ersten Jahreshälfte 2022 auf nunmehr -20,8 Millionen Franken. Dennoch fällt auch das Unternehmensergebnis, also nach Steuern und Abschreibungen, mit -58,2 (1. Halbjahr 2022: -83,6) Millionen Franken noch tiefrot aus.

Bei den Kunden konzentriert sich das Unternehmen auf potenzielle E-Rezept-Kunden in Deutschland, insbesondere Chroniker. Das hat zur Folge, dass deren Zahl zuletzt deutlich gesunken ist: Während DocMorris Ende Juni 2022 noch 11,5 Millionen aktive Kunden auswies, waren es Ende März 2023 nur noch 9,5 Millionen und Ende Juni lediglich 9 Millionen aktive Kunden.

Ziel von DocMorris ist es nach eigenen Angaben, „die nachhaltige Basis für die Profitabilität und künftiges Umsatzwachstum weiter zu festigen“. Unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit des elektronischen Rezepts bestätige das Management seine im März kommunizierten Ziele für 2023: Diese beinhalten eine Rückkehr zu Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr nach „Straffung der Kundenbasis“.

Das bereinigte Ebitda soll am Jahresende -20 Millionen bis -40 Millionen Franken betragen; es wird also weiterhin deutlich negativ ausfallen. Für 2024 wird ohne Berücksichtigung des E-Rezepts ein Break-even erwartet, also ein Ergebnis um die Nulllinie. |

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